FOTOGRAFIE Cecil F.S. Newman kam 1945 mit den Pioniertruppen der Britischen Armee in die deutsche Hauptstadt. Der Soldat und Ingenieur, der an der Planung und Wiederherstellung der Infrastruktur beteiligt war, dokumentierte die Trümmer, die Menschen und die ersten Schritte des Wiederaufbaus in schönen, sachlichen Stadtporträts
Ein der Moderne feindlich gesinnter Vegetarier und Nudist in einem bizarren deutschen Südseeparadies: Christian Krachts „Imperium“ kommt in Hamburg auf die Bühne.
DIE SCHÜLERINNENSPRECHERIN Eigentlich steht Cindy Boateng nicht gern im Vordergrund. Trotzdem ist sie oberste Vertreterin der Berliner SchülerInnen. Die 17-Jährige sagt, es gebe zwei Cindys: eine, die sich engagiert; und eine, die nur Musik und ihre Ruhe braucht. Die zweite fühle sich gar nicht als Berlinerin, weil sie als Schwarze öfters rassistisch beleidigt werde. Ein Gespräch über Heimat, Bildung als Privileg und die leidigen Hausaufgaben
Christian Bahrmann spielte schon immer gern mit Puppen. Ein Gespräch über Kasper, den (gar nicht so) bösen Wolf und die Muskeln, die es fürs Spielen braucht.
DER SCHORNSTEINFEGER Als Kind wollte Bernd Müller Tiefseetaucher oder Sprengmeister werden. Später entschied er sich für einen anderen gefährlichen Beruf: Fast ein halbes Jahrhundert lang arbeitete er als Schornsteinfeger. Ein Gespräch über Schmutz, Freiheit und die Frage, warum die Männer in Schwarz eigentlich Glück bringen
FOTOGRAFIE Das Braunschweiger Museum für Photographie feiert sein 30-jähriges Bestehen. Die Jubiläums-Ausstellung „Schöne Neue BRD?“ präsentiert zehn Protagonisten der Autorenfotografie der 1980er-Jahre
Ist Berlin wie ein Stadtteil von Hamburg – oder Hamburg wie ein Vorort von Berlin? Die Musikerin und Theatermacherin Bernadette La Hengst kennt beide Städte.
Wer die César-Klein-Ausstellung in Eutin besucht, lernt einen einst sehr umtriebigen, vom NS-Regime verdrängten und schließlich in Vergessenheit Geratenen kennen.
DER KAMMERMUSIKALISCHE NEUROLOGE Heilen und heil machen, beides: Christoph Schreiber arbeitet als Arzt und er repariert alte Flügel. Dazu betreibt er einen Salon für Kammermusik, und dort sollen Musiker auftreten, die zum Niederknien gut spielen – und die Schreiber auch persönlich schätzt
DER MUSEUMSDIREKTOR Passt er mit seinem altertümlichen Bart nicht gut zu den Dinosaurierknochen in der Ausstellung? Nein, der Schein trügt: Johannes Vogel hat frischen Wind aus London mitgebracht, als er im Februar 2012 als Generaldirektor ans Berliner Naturkundemuseum kam. Seine Vision: ein Museum als Ort, wo Forschung und Gesellschaft in einen Dialog treten
DER MAGIER Für seine Tricks braucht Peter Schuster nur ein Kartenset. Damit aber kann er einiges anfangen: Der Vorsitzende des Berliner Zauberervereins erzählt, wie er sich an DDR-Grenzern vorbeizauberte, was Mathematik und Magie verbindet – und warum Zauberer schon mal als Spione arbeiten, wenn sie sonst nichts zu tricksen haben
DIE MODEMACHERIN Claudia Skoda lebte mit Martin Kippenberger zusammen und kleidete David Bowie ein. Ihre avantgardistischen Strickkleider verkauft sie heute in Mitte – auch wenn sie den Stadtteil inzwischen „ein bisschen spießbürgerlich“ findet
DER LIEDERMACHER Gunter Gabriel kennt sich aus mit den Höhen und Tiefen des Lebens. Große Erfolge, Millionenschulden. Solche Erfahrungen sind auch das Rüstzeug eines Countrysängers. Jetzt bringt er sein Leben in einem Musical auf die Bühne. Ein Gespräch über Johnny Cash, den lieben Tod und geeignete Liegeplätze für ein Hausboot in Berlin
DER POPSTAR Fran Healy, der mit seiner Band Travis in den Neunzigern radikal den Britpop veränderte, hat nach Glasgow und London Berlin zu seiner Heimat gemacht. In den Eckkneipen der Stadt erkennt er Orte seiner Kindheit wieder, im Umgang der Berliner mit Stars die schottische Mentalität. Ein Gespräch über die Arbeiterklasse, alte Helden und eine überraschende Begegnung mit Wim Wenders, der Healy einst zum Namen seiner Band inspirierte
Klaus Farin hat vor 15 Jahren das Berliner Archiv der Jugendkulturen gegründet. Ein Gespräch über Punk in Gelsenkirchen, Komasaufen und Konservatismus.
Wolfsburg ist in Deutschland das, was Detroit in den USA ist: Ein Stadt, die für die Autoindustrie lebt. Doch Detroit wurde von Künstlern entdeckt. Eine Ausstellung zeigt ihre Arbeiten.
DER KOMPONIST Max Richters Studio in Berlin-Mitte wirkt nüchtern und aufgeräumt. An der einen Wand steht ein Konzertflügel, auf dem ein paar Notenblätter liegen; an der anderen ist ein Arbeitsplatz mit Computer, Mischpult, elektronischen Instrumenten und einer großen Filmleinwand. Die Fenster blicken in einen Hinterhof, doch des Klangs wegen sind die Vorhänge zugezogen. Ein Gespräch über Brandenburger Inspirationen, Heimat, Vivaldi als Rockstar und Elektrofrickler in Berlin