Der freigesprochene Clinton ist in Mexiko, die Senatoren sind im langen Wochenende, und die Washingtoner Presse überlegt wehmütig, wie sie das Ende des Impeachment-Verfahrens gegen den US-Präsidenten verkraften soll ■ Aus Washington Peter Tautfest
Weil die bunten Steine bei Kindern out sind, wird nun jeder zehnte bei Lego entlassen. Ein harter Schlag für Billund, wo die Spielzeugfirma der größte Arbeitgeber ist ■ Aus Billund Reinhard Wolff
Kindheitseindrücke, auch wenn sie noch so diffus sind, haften oft viel hartnäckiger als spätere Erfahrungen. Gelegentlich tauchen sie im Alltag des Erwachsenen als irritierende Spätfolgen einer längst vergangenen und begrabenen Zeit wieder auf und sorgen bei den Nachgeborenen bisweilen für Verwunderung. Vor den diesjährigen Feiern zum 50. Jahrestag der Gründung der Bundesrepublik im Jahre 1949 ein Essay über die Prägungen und Marotten jener Generation, die in der unmittelbaren Nachkriegszeit aufwuch ■ Von Michael Rutschky
■ Liebe ausländische Mitbürger, Von der Unmöglichkeit richtigen Redens: Ausländer, Blutsrecht, Rasse – alles leere Formeln, die das kollektive Bewußtsein prägen
Er müßte der stolzeste Vater der westlichen Zivilisation sein, aber es hat einfach nicht gereicht: Joseph bleibt der Mann der Maria, ein Schurke mit Bart, der das Gepäck trägt und den Esel führt. Wenn er überhaupt erwähnt wird. Nach zweitausend Jahren wäre es vielleicht an der Zeit, Joseph als treuen und liebevollen Vater zu rehabilitieren, der Marias Erstgeborenen vor den Schlächtern rettete. Vielleicht war Joseph nicht ganz so schlicht, wie die Geschichte seines Vergessens uns lehren will. Überlegngen zu einem nahezu Unbekannten ■ von Ulf Erdmann Ziegler
Sein Buch „Erklärt Pereira“ wurde mit Marcello Mastroianni verfilmt. Der italienische Schriftsteller Antonio Tabucchi beschreibt unspektakuläre Begebenheiten. Er ist deshalb kein Bestsellerproduzent. Aber er hat immer mehr Freunde, gerade nach Lesungen wie kürzlich in Berlin. Geschätzt wird an seinen Erzählungen eine gewisse Verträumtheit. Beobachtet hat ihn ■ Antje Bauer
Telefonservice gilt als Boombranche. Die neuen Länder buhlen um Investoren. Vor allem Frauen finden bei den neuen Call Centern Arbeit. Allerdings eine meist schlecht angesehene und bezahlte. Einblicke ■ Von Sonja Zekri
In der Heiligen Stadt im Heiligen Land ist Religion von Natur aus keine Nebensächlichkeit. Für viele Deutsche ist die kleine evangelische Gemeinde in Israel Glaubensbekenntnis, Zuhause und politisches Engagement zugleich. Ihr Gotteshaus ist die Erlöserkirche in Jerusalems Altstadt. Und die feiert in dieser Woche, am Reformationstag, ihr hundertjähriges Bestehen. Einen Blick auf Altar und Kirchenbänke, Gemeindemitglieder und Gesangsbücher wirft ■ Georg Baltissen
Die britische Regierung muß den Rententopf auffüllen. Betriebsrenten und Kleinunternehmen haben ihre Bedeutung für die Alterssicherung verloren ■ Aus London Ralf Sotscheck
1969 hatten wir die erste Regierung ohne Konservative. Doch die Linken wollten damals nicht das Land gewinnen – und machten die Union wieder stark. Nun kann doch noch alles gut werden. Kann. Über Machtwechsel, Heilserwartungen und Enttäuschungsgifte ■ Michael Rutschky
Mimik und Gefühlsausdrücke sind universell. Alle Menschen lächeln, wenn sie glücklich sind, und sie verziehen die Mundwinkel, wenn sie traurig sind. Eine fast verschollene Schrift des Begründers der Evolutionstheorie, Charles Darwin, läßt den alten Streit wieder aufflammen, ob Gefühlsausdrücke erlernt oder angeboren sind ■ Von Peter Tautfest
Omega-3-Fettsäuren sind der Hit unter den Nahrungsmittelergänzungsstoffen. Kapseln und gar Brot mit der Fischölfettsäure werden angeboten. Sie macht klug und schützt vor Infarkt, verspricht die Werbung – völlig übertrieben. Tatsächlich aber könnte reichlich Fischnahrung die sprunghafte Evolution des Menschengehirns ausgelöst haben ■ Von Marcus Franken