Die Suche nach Sadie
Die junge Kosovo-Albanerin Sadie wurde auf der Flucht angeschossen und liegt in einem albanischen Militärkrankenhaus. Zu ihr vorzudringen kommt einer Odyssee gleich. Soldaten wollen niemanden vorlassen. Um ihr Hilfe anzubieten – sie ist gelähmt und muß operiert werden –, müssen allerlei Kontakte mobilisiert werden. ■ Aus Tirana Petra Welzel
27.5.1999
Ulcinj fürchtet den Kollaps
Ulcinj, die südlichste Stadt Montenegros, ist mehrheitlich albanisch besiedelt. Deshalb haben sich viele Albaner aus dem Kosovo hierhergerettet. Heute gibt es in der Stadt, die bis zum Ausbruch des Krieges hauptsächlich von Einnahmen aus dem Tourismusgeschäft lebte, mehr Flüchtlinge als Einwohner. ■ Von Thomas Schmid
22.5.1999
Pflegekinder aus Feindesland
Die Niederländer haben im Zweiten Weltkrieg unter Nazideutschland schwer gelitten. Doch trotz des Traumas der deutschen Besatzung nahmen holländische Familien zwischen 1948 und 1950 Zehntausende Vier- bis Zehnjährige aus Deutschland auf. Woher nahmen die Holländer den Großmut, die Kinder des Feindes aufzupäppeln? Über ein vergessenenes Kapitel der Nachkriegsgeschichte berichtet ■ Henk Raijer
10.4.1999
Die Schwarzwaldmädels
Filme aus Deutschland waren Weltklasse – bis zur Nazi-Ära. Nach 1945 dominierten Schwarzwald- und Immenhofmädels. Daran haben auch Autorenfilmer wie Wim Wenders kaum etwas ändern können. Ein Rückblick auf das Nachkriegskino. Teil XII der Serie „50 Jahre neues Deutschland“ ■ Von Kurt Scheel
3.4.1999
"Wir haben alles verloren"
■ Flüchtlinge aus dem Kosovo berichten von systematischen Vertreibungen und Erschießungen durch serbische Spezialeinheiten und bewaffnete Zivilisten. Viele wurden zwangsweise in einen Zug an die makedonische Grenz
1.4.1999
Der Mann für die „Anständigen und Tüchtigen“
■ Die Karriere des Jörg Haider: Vom deutschtümelnden Rechtsaußen hat sich der machtbewußte Politiker zum Propagandisten bürgerlicher Sekundärtugenden gewandelt. Sein Ziel: das Kanzleramt
9.3.1999
Der Weg zur zivilen Nation
Vor fünfzig Jahren, am 23. Mai 1949, wurde das Grundgesetz verkündet – der Gründungsakt der Bundesrepublik Deutschland. Der Nachfolgestaat des NS-Mörderregimes integrierte zunächst die alten braunen Eliten. Warum heute trotzdem von einem neuen, demokratischen und zivilen Deutschland gesprochen werden kann, bilanziert in vier Brüchen ■ Micha Brumlik
23.1.1999
Wer reich ist, bekommt viel Rabatt
■ Wer Nachwuchs züchtet und verheiratet ist, soll künftig davon auch was haben. Das Karlsruher Bundesverfassungsgericht schreibt zwar neue Freibeträge vor. Nur leider nützen sie nicht allen Eltern. Schon jetzt hat die Familienförderung in Deutschland Gerechtigkeitslücken.
22.1.1999
Das Gift aus dem Beißring
■ Die Gefahr kommt aus Plastik: PVC mit dem Weichmacher Phthalat bedroht die Gesundheit von Kleinkindern. Doch die EU-Kommission konnte sich bis heute nicht zu einem Verbot durchringen. Und das grüne Bonner Umweltministerium lehnt einen nationalen Alleingang ab.
9.12.1998
Die Zeit der Mahner läuft ab
■ Ach, Europa! Du warst der Traum der Intellektuellen. Heute fragen sich die Spezialisten fürs Allgemeine, ob's Alp- oder Wunschtraum sei. Neue Bescheidenheit und letzte Gefechte auf dem Berliner Treffen des Gei
7.12.1998
Immer öfter tut's auch die günstigere Sojasauce
■ Familie Matsumoto wird die von der Regierung versprochenen Einkaufsgutscheine im Wert von 800 Mark für den täglichen Einkauf nutzen und auf diese Weise mehr auf die hohe Kante legen
17.11.1998
Hitlers willige Nachbarn
Deutschland vor sechzig Jahren. Die Nationalsozialisten zerstören jüdisches Eigentum, Synagogen brennen. Nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 fliehen viele Juden in die Niederlande. Dort, so hoffen sie, sind sie sicher vor Verfolgung. Tatsächlich aber läßt es das „arische Brudervolk“ nach der Besetzung an Kooperationsbereitschaft mit den Nazis nicht fehlen. Über Lebensgeschichten aus dem niederländischen Grenzdorf Arcen ■ Henk Raijer
7.11.1998