Dicht dran ist auch daneben: Die „Bild“-Zeitung will ins Fernsehen, um „bildtypische“ Inhalte anzubieten und damit aus Boulevard Penunzen zu machen. Und zwar möglichst exklusiv und nah dran an Prominenten, Politik und Sport – wie immer
Ein neuer Sender braucht neue ModeratorInnen. Viva plus sucht im ganzen Land nach coolen Gesichtern. Casting heißt dieses Vorsprechen heute – und ist der konservative Weg für all diejenigen, die sich nicht trauen, nackt in Schokomousse zu steigen
Bei den meisten Justizshows im deutschen Fernsehen ist jetzt auch das halbwegs authentische Prozess-Nachspielen passé: Laiendarsteller improvisieren beim Paragrafenballett. Nur die beurlaubten RichterInnen sind komischerweise immer noch echt
Was macht eigentlich die öffentlich-rechtliche Fernsehunterhaltung? Was sie schon immer am besten konnte: deutsche Klone aus ausländischen Shows basteln und eigene alte Erfolge aufwärmen
Die angebliche Fernseh- und Radiofreiheit in Afghanistan lässt auch nach Abzug der Taliban zu wünschen übrig. Frauen kommen kaum, wenn überhaupt nur als Geschichtenerzählerinnen oder Koranverse-Vorträgerinnen, über den Äther
Während die USA angeblich versuchen, die Taliban-Radiosender aus der Luft zu vernichten, senden ständig neue Stationen sowohl der Taliban als auch der Nordallianz ihre jeweiligen Propagandaprogramme in den afghanischen Luftraum
Ein amtlicher Paranoia-Thriller spielt mit dem Verbleib des Stasi-Vermögens nach der Wende und kommt dabei trotz unglaublicher Verschwörungstheorien sogar recht realistisch daher („Das Staatsgeheimnis“, 20.15 Uhr, Pro 7)
Mit ihrem gefühligen TV-Zweiteiler „Der Verleger“ (voraussichtlich heute und morgen, jeweils 20.15 Uhr) will die ARD niemandem wehtun – und verpasst damit die Chance, sich durch Doku-Kompetenz von den Privatsendern abzugrenzen