PRO RELI Am Sonntag entscheiden die Berliner über Religion und Ethik an Schulen. Zwar haben sich die Parteien offiziell positioniert, doch der Riss geht quer durch die Milieus
Postsäkulare Gesellschaft? Kulturkampf? Schwere Geschütze werden in der Debatte zur Berliner Abstimmung um Pro Reli aufgefahren. Ein genauer Blick auf die Argumente.
Die Berliner stimmen darüber ab, ob Religion freiwillig bleibt oder ein verbindliches Unterrichtsfach wird. 13 Fragen und Antworten zum Volksentscheid.
Die Wahrheit ist das erste Opfer des Wahlkampfs zum Volksentscheid. Gegner wie Befürworter von "Pro Reli" haben sich schwer versündigt gegen das achte Gebot.
Am Sonntag entscheiden die Berliner über den Status des Religionsunterrichts. Die Parteien haben sich längst positioniert. Doch wie so oft bei ethischen Fragen geht der Riss quer durch die Milieus.
In zweiter Instanz bekommt "Pro Reli" doch Recht. Der Berliner Senat darf keine Steuergelder für Werbemittel zum Volksentscheid einsetzen. Senat will Grundsatzentscheidung.
Wer darf Werte für den Schulunterricht definieren? Ein Gespräch über Ethik und Religionsunterricht zwischen dem Humanisten Werner Schultz und dem evangelischen Christen Rolf Lüpke.
Pro Reli will per Eilantrag verbieten lassen, dass der Senat mit Anzeigen für seine Position zum Volksentscheid wirbt. Das Verwaltungsgericht lehnt den Antrag ab.
Die Aleviten kämpfen gegen Pro Reli. Auch, weil der Senat bei einem Erfolg des Volksentscheids alevitischen und islamischen Unterricht fusionieren will. "Wir sind keine Muslime", so Devrim Nacar, Vorstand der alevitischen Gemeinde.
"Pro-Reli"-Debatte: Was wird im Fach Ethik eigentlich unterricht? Zu Besuch in der Albert-Schweitzer-Schule in Neukölln und der Goethe-Oberschule in Lichterfelde.
Parallel zur "Pro Reli"-Debatte steigen Kirchenaustritte von evangelischen und katholischen Christen an. Kirchensprecher mögen keinen Zusammenhang sehen.