Die Berliner Verkehrsbetriebe lehnen eine Werbung an Bussen ab, die die Existenz Gottes anzweifelt: Man wolle die Fahrgäste nicht unnötig aufregen. Berlins Senat mischt sich nicht ein.
Die BVG will ihren Fahrgästen Aufregung ersparen - allerdings nur durch den Verzicht auf Werbung von atheistischen Initiativen. Damit verzichtet der Betrieb auf Einnahmen.
Das "Bündnis Pro Ethik" präsentiert Plakate gegen die Einführung eines Wahlpflichtfachs Religion. Die Kampagne fällt kleiner aus als die gegen die Offenhaltung des Flughafens Tempelhof.
Wenn die Wahl zwischen Ethik und Religion besteht, werden sich viele Schüler für Religion entscheiden. Damit aber wird die Verantwortung, die Kinder für das Weltgeschehen zu begeistern und Werte zu vermitteln, auf die Eltern zurückfallen, glaubt die Schülerin Carla Coburger.
Evangelische Landeskirche zitiert "Pro Reli"-kritischen Pfarrer zu sich. Ob er beim Vorladungstermin widerruft, lässt er offen. Senat muss das Datum des Volksentscheids bis 24. Februar festlegen.
SPD und Linke schließen eine Kampagne gegen "Pro Reli" nicht mehr aus. Mit gutem Grund: Laut einer Umfrage unterstützt eine Mehrheit der Berliner die Christen-Initiative.
Die SPD-Fraktion einigt sich auf einen eigenständigen Termin für den Volksentscheid "Pro Reli". Wähler sollen ihr Kreuzchen nicht am Tag der Europawahl machen. Kirche und Opposition sprechen von Trickserei.
"Pro Reli" sammelt 307.000 Unterschriften - und damit deutlich mehr als erwartet. Der Landeswahlleiter erklärt das Volksbegehren für erfolgreich. Weder Senat noch Grüne oder GEW haben Pläne für eine Gegenkampagne in der Tasche
Bei der Terminwahl für den Volksentscheid zu "Pro Reli"- wird der Senat eigene Interessen berücksichtigen. Das ist sein Recht. Doch dass er es überhaupt hat, ist ein Fehler im System.