■ Scheinbar nicht von der Politik, sondern von Farben und Tönen, von der rätselhaften Beschleunigung Moskauer Warteschlangen und vom Telefonieren als moskowitische Daseinsform handeln Karl Schlögels jüngste Notizen aus der Hauptstadt der UdSSR
■ Keine Frage, der Bildhauer Alfred Hrdlicka meint es gut mit uns. Aber macht eine gute Sache schon ein gutes Kunstwerk? Anmerkungen zum „Denkmal gegen Krieg und Faschismus“ am Wiener Albertinaplatz
■ Blumengruß unterm Davidstern: Palästinensische Jugendliche aus Tamra/Israel besuchen mit einer Bremer Schulklasse das ehemalige KZ Bergen-Belsen bei Celle / Zwischen Doppelkopf, Fotos und Tiefflieger-Übungen der Bundeswehr
■ Einer der italienischen Revolutionäre von 1968, Mitbegründer der klassenkämpferischen Sponti-Organisation Lotta Continua, derzeit im Untersuchungsgefängnis, beschuldigt der Beteiligung bei der Ermordung Calabresis, betont in diesem Beitrag die Aktualität eines der bedeutendsten europäischen Dichter: Giacomo Leopardi (1798-1837).
■ Für ausländische Inhaftierte gibt es keine Rehabilitationsmaßnahmen und Haftlockerungen / Drogensüchtige werden abgeschoben und müssen dann selbst sehen, wie sie mit dem Leben fertig werden / Justizsprecher Kähne: „Eine absurde Situation“
■ Ein Arbeitssaal, 60 „Kräfte“, etliche rote Lampen und vier Beaufsichtigerinnen / „Miesester Arbeitsplatz im ganzen Fernmeldeamt“ / Jungens lernen Löten, Mädchen geben Telefonnummern bekannt
■ „Hibsches Deutschland“: Zuwanderer aus Polen, Rumänien, der DDR und der Sowjetunion finden in Bremen „jederzeit ein Dach über dem Kopf“ und - Stacheldraht um den Spielplatz / Sektempfang für Bürgermeister Scherf, Reste-Essen für die Bewohner
■ Im Mitteilungsblatt des Blandinenarchivs Ahrweiler, Juni'88, fanden wir folgenden Bericht eines zur Seligsprechung der Schwester Blandine Merten eingeladenen Rom-Pilgers. Wir drucken den Text leicht gekürzt: Als Dokument von der anderen Seite der Republik - Pflichtlektüre für alle militanten Atheisten.
■ Über das Verbot von Werken der vier in Ungnade gefallenen Politiker; über die 'Amnestierung‘ der von ihnen zuvor verbotenen Literatur, über den langen Weg der Zensur - und wie er von manchen sehr verkürzt wurde