Der Verfassungsschutz gelangte in den Besitz des vermutlich einzigen authentischen Datensatzes, der im Juli sichergestellt wurde/ „Wir kennen alle Hauptamtlichen“/ Gauck-Behörde kaum überrascht ■ Von Petra Bornhöft
■ Größter Frauenanteil in der Geschichte des deutschen Bundestags/ Aber für die Grünen Feministinnen gibt es frauenpolitisch keinen Ersatz/ Beim Bündnis 90 nur eine „feministische Einzelkämpferin“
■ Die Prognose für das Gesamtberliner Abgeordnetenhaus sieht Momper abgeschlagen nach Diepgen/ Herbe Verluste für AL/ Jubel bei der PDS/ Bestätigt sich die Prognose, gibt es eine große Koalition
■ Warum Gregor Gysi nicht zurücktritt/ Kritik an den Strukturen und Selbstkritik, weil er nicht aufgepaßt hat/ Einen Wechsel im Vorsitz „ohne Schaden für die Partei“ möglich machen INTERVIEW
CDU, PDS und FDP wollten den Stasi-Mief in der Volkskammer bewahren / Fraktionschefs weigerten sich, Namen von belasteten Abgeordneten zu nennen/ Ausschuß lavierte/ de Maizière schwieg ■ Von Petra Bornhöft
■ Auf 20 Milliarden Mark schätzt Günther Eichhorn, Leiter des staatlichen Komitees zur Auflösung des „Amtes für nationale Sicherheit“, den Wert der Häuser, Wohnungen, Grundstücke, Sport- und Freizeitanlagen. Die ursprünglich 186 Mitarbeiter des Komitees, darunter 71 frühere Angestellte des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), werteten Hinweise aus der Bevölkerung und von MfS-Mitarbeitern sowie Dokumente aus. Für die in verschiedenen Listen zusammengestellten Objekte wurden Vorschläge für eine neue Nutzug gemacht und Kaufinteressenten gesucht. Staatlichen Institutionen übergab das Komitee die Gebäude und Wohnungen in der Regel kostenlos. Auflösung, Übergabe oder Verkauf der Stasi-Immobilien sind nicht abgeschlossen. Die taz hat die Liste mit derzeit 9.251 Adressen ehemaliger Stasi-Objekte entschlüsseln lassen. Jeder kann dem Dokument entnehmen, zu welchen Zwecken und von welcher Abteilung des MfS die einst konspirativen Wohnungen und Dienstobjekte genutzt wurden. Keiner der heutigen Nutzer
Undurchsichtige Darstellung des PDS-Vermögens / Bei Währungsumstellung blieben der Partei 440 Millionen DM - oder der Konkurs / Recherche nach Auslandsvermögen bestand in einem Brief an Schalck-Golodkowski ■ Aus Berlin Petra Bornhöft
■ Tausende von Arbeitern der Schuhindustrie und der Textilbranche traten gestern in den Warnstreik. Schulen und Kindergärten blieben wegen Streiks zeitweise geschlossen. Bauern blockierten mit Traktoren Grenzübergänge zur BRD. Der Protest richtet sich gegen die Folgen der überstürzten Vereinigung: Schon jetzt bleibt die DDR auf ihren Schuhen und anderen Waren sitzen.
■ Über 150 Publizisten, Wissenschaftler und Politiker trafen sich am Wochenende in Ost-Berlin, um die gemeinsame Erfahrung des gesellschaftlichen Umbruchs in den sozialistischen Ländern Europas aufzuarbeiten. Wichtiger Tagungspunkt der 1.Konferenz des „Interforums“ war die Niederschlagung der Demokratiebewegung in China und deren mögliche Initialzündung für das Aufbegehren in Ostmitteleuropa.
■ Die taz dokumentiert hier den Brief, den der SPD-Gründer Ibrahim Böhme am 9.4. vom „unbekannten Ort“ aus an verschiedene West-Zeitungen, u.a. auch an die Westberliner Andresse der taz, schrieb, im Wortlaut