Der Regisseur Hans Weingartner hofft auf eine junge Generation, die wieder Lust hat zu kämpfen. Mit seinem neuen Film „Die fetten Jahre sind vorbei“ will er selbst einen Anfang machen. Ein Gespräch über das Gefühl von Wut, poetischen Widerstand und einen vereinnahmenden Kapitalismus
Horst Seehofer, so genannter Querulant der CSU, parkt seit gestern im politischen Abseits. Was aber macht einen Menschen zu einem echten Querulanten? Und was treibt ihn in die Querulanz? Eine Phänomenologie
Deutschland, einzig‘ Homoparadies? Leider nein. Lesben werden meist übersehen. Gelten als uncool. Grund: Statt lifestyligen Optimismus zu verströmen, verharren sie in der Opferrolle. Sind sie selbst schuld an ihrem Imageproblem?
Es sollte der stolze Sommer der modernen Geschichte werden, der Tag, an dem die Jugend Amerika zurückerobert. Tatsächlich war es nur eine Fata Morgana – es ist schließlich Herbst. Bitte einsteigen und festhalten, es folgt eine Achterbahnfahrt durch die Wahltage in Amerika. Unter anderem mit der OSZE-Wahlbeobachterin Rita Süssmuth im unklimatisierten Lincoln-Dienstwagen
Noch nie zuvor waren Exil-Amerikaner so umworben wie bei dieser US-Wahl. Und noch nie zuvor fühlten sich so viele verpflichtet, ihren Präsidenten abzuwählen. Damit sind sie in Deutschland gut aufgehoben – es sei denn, sie wählen republikanisch
Trotzdem hat die ehemalige CDU-Wahlkämpferin und Romanautorin Susanne Fengler für Edmund Stoiber (CSU) gearbeitet. Ein taz-Gespräch über das politische Handwerk der Phrasendrescherei, die Chancen für Schwarz-Grün und Fenglers Begeisterung für Angela Merkel
Seine Freunde sind skeptisch. Für seinen Vater ist es wie Hurerei. Dennoch: Nicol Ljubic, 32, ist in die SPD eingetreten. Und hat darüber ein Buch geschrieben
Seit heute können Michael-Moore-Fans seine Jagd auf George W. Bush auch in Deutschland verfolgen: Mit der Dokumentation „Fahrenheit 9/11“ entlarvt Moore nach allen Regeln der Polemik die Hilflosigkeit des US-Präsidenten nach den Anschlägen am 11. September. Mit einer simplen Logik: Der schwache Präsident muss weg, Amerika wieder stark werden. Nach der Wahrheit sucht Moore erst gar nicht – das ist sein Problem. Gut funktioniert Moore an anderer Stelle: auf seiner Homepage
Wohin mit all dem Kram, den jeder mittlerweile hat, aber nicht braucht? In eine gemietete Abstellbox aus Blech, meint die Logistikbranche. „Self-Storage“ heißt ihr neustes Geschäftsfeld, „Selbstlagerung“. Denn Platz ist längst Mangelware
Einst war die SPD mächtig stolz auf ihr „Karl-Marx-Haus“ in Trier. Politprominenz aus aller Welt besuchte das Geburtshaus von Marx – ein Lourdes der Kommunisten. Heute halten nur noch Chinesen die Treue. Und die SPD übt sich in Distanz
Sie verfolgen, bedrohen und tyrannisieren ihre Mitmenschen: So genannte Stalker handeln meist aus enttäuschter Liebe. Erforscht wird das Phänomen der hartnäckigen Belästigung erst seit kurzem. So viel ist mittlerweile jedoch klar: Mit Liebe hat Stalking nichts mehr zu tun. Es geht um Macht über das Opfer
Inge Meysel, Schauspielerin und der Deutschen prägendste Mutterfigur, starb am Sonnabend im Alter von 94 Jahren in Bullenhausen bei Hamburg. Ein Nachruf
Lange Zeit war das Auto der schlimmste Feind der Grünen. Zumindest offiziell, wenn man nicht gerade aufs Land fuhr, Unabhängigkeit und Freiheit genoss. Damit ist jetzt Schluss. Heute bekennen sich die Grünen nicht nur zum Auto, sondern auch zu all den anderen Lebenslügen. Nur das hat Zukunft
1984 wagte sich ein gewisser „Cheech“ an das erste deutsche S-Bahn-Graffito – er wird nicht geahnt haben, was er da entfesselte. Es folgten 20 Jahre … ja, was? Dreiste Sachbeschädigung? Urbane Kunst? Zum Jubiläum ein Rückblick auf zwei Jahrzehnte Kultur und Unkultur aus der Dose, die das Aussehen unserer Städte für immer veränderten
Heute und morgen kommt die olympische Flamme auf ihrem Weg um die Welt auch in Deutschland vorbei. Das olympische Symbol trugen andernorts Helden wie Pelé oder Nelson Mandela. Hier: Bernhard Brink (Schlager), Markus Schächter (ZDF), Sabine Christiansen („Christiansen“). Trotzdem schön
Europride in Hamburg? Ach, lahm war er, der Auftakt der diesjährigen CSD-Saison – und hätte ebendeswegen nicht wahrhaftiger sein können. Denn allen stolzen Paraden zum Trotz ist Homosexualität noch lange nicht gesellschaftsfähig