Die Arabophonie hielt schon vor dem großen Rai-Boom Einzug in die französische Popmusik. Jetzt ist sie an ihrem Zenit angelangt. Das symbolische Zentrum dieser Entwicklung ist Barbès, der Stadtteil am Fuße des Montmartre, der Musiker Rachid Taha ist ihr prominentestes Gesicht. Mit Carte de Séjour ebnete er den Weg für die heutige Arab Pop Explosion ■ Von Daniel Bax
Der harte Konkurrenzkampf und eine rigide Law-and-order-Politik hinterlassen in New Yorks Performance-Szene ihre Spuren: Alles wird kontrollierter und kommerzieller. Auch Amerikas Kulturpolitik befindet sich in einer konservativen Wende ■ Von Jürgen Berger
Teach-in from outer space: In der Berliner Volksbühne gaben Professoren, Poplinke und Science-fiction-Forscher Frontalunterricht in Sachen Alien-Forschung. Eine Gegenuni, die alles in allem stark an die Uni erinnerte – strictly business ■ Von Thomas Groß
Faust, Krautrocker der ersten Stunde, werden heute als Urväter des Techno gefeiert. Besonders in England ist „German Art Rock Terrorism“ Kult. Doch die Band ist der Flipper im elektronischen Maschinenpark geblieben ■ Von Thomas Groß
Er malte Tatsachen, vertraute dem Instinkt und suchte in der Geschwindigkeit nach menschlichen Regungen: Das Pariser Centre Pompidou zeigt in einer Retrospektive das einzigartige Werk des 1992 im Alter von 83 Jahren verstorbenen Malers Francis Bacon ■ Von Harald Fricke
Der lange Marsch des politischen Aktivismus: Das Museum als Megaphon der Entrechteten. Ein Kreuzzug durch die umkämpfte Geschichte mexikanischer, feministischer und schwarzer Ausstellungskultur ■ Von Edward Lucie-Smith
■ An den Filmen von John Waters bissen sich die amerikanischen Zensurbehörden die Zähne aus: Sie fanden einfach keine Gesetze gegen seine absurden Tabubrüche. Ein Gespräch mit dem Regisseur über Grauzonen und werbe
Ihre Konzerte bestehen aus einem einzigen Stück. Sie erfinden sich bei jedem Auftritt neu. Sie waren Maoisten und weg vom Fenster. Nach 30 Jahren sind sie plötzlich wieder gefragt: AMM, die Avantgardisten aus dem Nichts ■ Von Christoph Wagner
Literaturnobelpreisträger Alexander Solschenizyn betätigt sich neuerdings als Fernsehprediger. Aus den Ruinen seines Weltformats sprechen Altersstarrsinn, Feldherrngehabe und Fremdenhaß ■ Von Tatjana Tolstaja
Blur oder Oasis? Keks oder Schokolade? In England ist ein Streit um die Nachfolge der Beatles entbrannt. Mit harten Bandagen wird um feine Unterschiede gekämpft. Blur sind Etappensieger, die USA erobern wollen aber beide ■ Von Thomas Groß
Return of the Son of Kraut: Englands Medien, Jungle- und Techno-Musiker feiern „German Rock of the Sixties and Seventies“ als Revival ■ Von Christoph Wagner
Selbst in den postkolonialen 90ern spielt das New British Cinema mit der grazilen Warmherzigkeit der Inderin. Gurinder Chadhas „Bhaji on the Beach“ vermittelt ein teilweise fröhliches, aber straff durchhierarchisiertes Weltbild ■ Von Mariam Niroumand
Der Mode entsagen, hart am Nichts entlang komponieren und trotzdem als „Paradiesvogel“ der Neuen Musik durchgehen – das schafft bloß einer: Gavin Bryars, Brite, Prof und großer Träumer ■ Von Christoph Wagner
Alles wie im richtigen Leben auf Elvis Costellos neuer Platte: Romantische Songs über eine kränkelnde Stadt, die bankrotten Seelen darin, die Jugend, die plötzlich vorbei ist (und überhaupt...). Mit dem „Imposter“ sprachen ■ Jörg Feyer und Thomas Groß