Für das amerikanische Establishment war Timothy Leary Abschaum. Für die protestbewegte Jugend in den 60er Jahren war er Prophet einer neuen Zeit: Leary – von der Polizei als Drogendealer gejagt, von Ronald Reagan in den Knast gesteckt. Die einen haßten Leary, die anderen waren fasziniert von ihm. Für John Lennon war er genial; Allen Ginsberg und William S. Burroughs genossen mit ihm LSD und hofften auf Bewußtseinserweiterung. Heute wohnt der 75jährige Provokateur in Beverly Hills – er hat Krebs, und er watet wohlgemut auf seinen Tod: „Meine letzte große Party“ ■ Eine Reportage von Ute Thon
Es gibt Menschen, die interessieren sich richtig für Fußball. Für das, was auf dem Platz passiert. Jenseits von „ran“! Die gute Nachricht: Heimlich hat sich die zweite Bundesliga zur Alternative entwickelt für diese Spezies, die vom medialen Rummel um das Oberhaus nur noch genervt ist ■ Von Christoph Biermann
Die Medienbranche lebt von der Neugier. Und Günther Kress hat den bourgeoisen Charme der Diskretion. Deshalb wurde er mit seinem Mediendienst zum Millionär ■ Von Phillip Maußhardt
Die Geschichte der blutigen Teilung Indiens 1947 ist wohlbekannt: Zwölf Millionen Vertriebene, über eine Million Tote. Die Geschichte von Zehntausenden Frauen, die „um der Ehre ihrer Gemeinschaft willen“ ermordet, entführt und vergewaltigt wurden, ist allerdings noch nicht erzählt – zu lange währte ihr traumatisches Schweigen ■ Von Urvashi Butalia
Mumia Abu-Jamal wird vorerst nicht hingerichtet. Doch das US-Justizsystem produziert seine Scharfmacher systematisch. Wer gegen die Todesstrafe ist, braucht in vielen Gerichtsbezirken gar nicht erst anzutreten ■ Von Andrea Böhm
Liesel Westermann, als „letzte ungedopte Diskuswurf-Weltrekordlerin“ Ikone sportlicher Integrität, auf dem Sprung in den Landtag Nordrhein-Westfalens ■ Von Peter Unfried