Plädoyer für alte Werte: Jörg Burger stand im Epizentrum des rheinischen Technobebens und half, Kölns Ruf als Intellektuellen-Enklave zu festigen. Mit „The Modernist“ setzt er nun, gegen den allgemeinen Trend zur Verfeinerung, auf Party-Hedonismus ■ Von Martin Pesch
Best of Weltkultur: Die Welterbe-Liste der Unesco zählt vor allem Steine aus dem alten Europa. Jetzt auch die der Wartburg und der Museumsinsel in Berlin. In Zukunft sollen aber mehr Leistungen unseres Jahrhunderts gewürdigt werden ■ Von Martin Ebner
■ Die Verfilmung von Jurek Beckers Roman „Jakob der Lügner“ war der beste Film, der je in der DDR gedreht wurde. Immerhin 25 Jahre später gibt es nun ein Hollywood-Remake
HipHop-Crossover jetzt auch aus Mexiko: Molotov und Control Machete erschrecken als Gringohasser, Motherfuckers und Schlüpferstürmer das Establishment. Kirche wie Kader sind pflichtschuldig schockiert. Doch die Revolution findet bloß auf MTV statt ■ Von Anne Huffschmid
Stanley Kubrick, der Perfektionist, ist tot. Er rechnete nicht in Drehtagen, sondern in Monaten. Dann wurden Jahre daraus. Zuletzt konnte er „Eyes Wide Shut“ noch beenden. „AI“, seine Filmvision zur „Artificial Intelligence“, wird freilich niemand mehr sehen ■ Von Niklaus Hablützel
■ Private Sender ziehen sich von der Internationalen Funkausstellung zurück und verunsichern den Medienstandort Berlin. Messe sei im Gegensatz zu Fachmessen zu teuer und bringe keine Geschäfte. Senat ist über Entscheidung „enttäuscht“
Ein Dämon trieb Alexandr Solschenizyn ins Gefängnis und ließ ihn auch später in seinem erfolgreichen Schriftstellerleben nicht in Ruhe. Einige Knoten im biographischen Gewand des großen Literaten. Morgen wird Alexandr Solschenizyn 80 Jahre alt ■ Von Oleg Dawydow
Splittern 2000: Ob Raver Chöre bilden, und warum Joschka Fischers Anzug hermeneutische Chefsache ist – die Theaterwissenschaft kann Erscheinungen dieseits und jenseits der Rampe erklären. In Berlin tagte das Fach zum Theater der neunziger Jahre ■ Von Petra Kohse
Die Erzählmaschine schnurrt, aber es knirscht nach Creative-writing-Kurs: T.C. Boyles neuer Roman „Riven Rock“ versucht einen Panoramablick auf Amerika ■ Von Stefan Reinecke
Keine Erinnerung ohne Vergessen – man darf nur nicht an Bären denken. Wie funktioniert das Gedächtnis im Rhythmus der Medien? Und woher kommt das Bedürfnis nach Musealisierung der Vergangenheit? ■ Von Silvia Bovenschen
Wenn Theo Waigel fernsieht: Wie der CSU-Chef einmal beim Sender Arte freundlichere Behandlung seiner Partei anmahnte – und von dort sogleich eilfertige Briefe zurückbekam ■ Von Georg Löwisch
In Berlin wird nicht mehr romantisch gescheitert, jetzt kommen die elektronischen Dienstleister. Behaupten jedenfalls die Gründer des Medienkongresses „BerlinBeta“, der heute mit viel Wirbel startet. Chance 2000, mal anders. Ist der Adler gelandet? ■ Von Thomas Groß