Mit der „Rache der Sith“ beschäftigt sich George Lucas nun länger mit der Entstehung des Bösen als mit dessen Niederwerfung. Darin liegt der Ausnahmestatus seines „Star Wars“-Epos, seine eigene Größe jenseits von Kassenrekorden und Merchandising
Authentizität und Postkolonialismus! Globalisierung und Terrorismus! Die Sängerin M.I.A. gilt als die neue britische Diskurspopsensation. Auf ihrem Debütalbum „Arular“ ruft sie nun die Sounds der globalen Basskultur zur Konferenzschaltung
Nie war Johannes Paul II. so sehr Papst wie in seinem Leiden und Sterben. Es war der Höhepunkt seiner Amtserfüllung – nie konnte er die Leiden Christi so sehr bezeugen. Es macht gerade die Modernität dieses Papstes aus, wie er in seinem Siechtum den natürlichen und den heiligen Körper verschmolz
Erkundungen für die Präzisierung der Gefühle rund um einen Aufstand (1): Wer wie Wolfgang Kraushaar ein Gewaltopfer wie Rudi Dutschke vorzugsweise als potenziellen Terroristen behandelt, ist als Historiker der 68er-Bewegung nicht ernst zu nehmen
Der mexikanische Schriftsteller Paco Ignacio Taibo II und der geheimnisumwobene Subcomandante Marcos haben gemeinsam einen Krimi geschrieben. Der literarische Schlagabtausch verbindet einen Detektiv aus Mexiko-Stadt mit einem Maya-Kollegen und verwebt in seinem Plot aktuelle Themen
Familie, das ist der Ort, an dem man landet, wenn es um die letzten Dinge geht. Eine Liebeserklärung an eine Fernsehserie, die einen grandiosen Familienroman mit der Rahmenhandlung in einem Beerdigungsinstitut verbindet: „Six Feet Under“
„Born Bad“, „Talkin’ Loud“, „World Music“: Das sind keine Songtitel, sondern neue Dramen aus London. Jetzt entdecken auch die Theater die „cultural diversity“ ihrer Autoren und das Erbe der Kolonialherrschaft als Kapital und Thema. Drei neue Dramatikerstimmen, die es im Ohr zu behalten gilt
„Im Flussbett nun begann das Morden“: Um die Unbarmherzigkeit des aktuellen Tschetschenienkriegs zu begreifen, muss man die russischen Klassiker lesen. Schon Puschkin und Tolstoi schrieben darüber. Nachrichten aus einem schier endlosen Gemetzel
Das Evangelium nach Immanuel Kant, dekantiert: Die Tagung „Erinnerung an einen Zeitgenossen“ auf Schloss Elmau porträtiert den Königsberger Alleszermalmer als liebenswürdiges Superhirn mit einer Passion für letzte Fragen
Nachdem der chilenische Dichter Pablo Neruda 1936 seine erste Ehefrau verlassen hatte, negierte er fortan die Existenz seines einzigen Kindes, der im Alter von acht Jahren verstorbenen Malva Marina. Eine Spurensuche in Holland und im Werk Nerudas, der heute 100 Jahre alt geworden wäre
Die schönste Musik der Welt: Einst komponierte der Songwriter Vinicius Cantuária Millionenhits für brasilianische Superstars. Seit der Gitarrist in New York lebt und in die Jazz-Szene eingetaucht ist, wird er weltweit als Erneuerer der Bossa Nova gefeiert
Was macht Amerika aus? Und gehören Latinos, „Multikulturalisten“ und Liberale überhaupt dazu? In seinem neuen Manifest, ein Buch zum aktuellen Kulturkampf in den USA, verdächtigt der Politologe Samuel Huntington sie unamerikanischer Umtriebe
Im Gefolge von Sjöwall/Wahlöö und Mankell: Der Markt für skandinavische Kriminalliteratur boomt. Auffallend ist dabei, wie sehr die gewohnte Gesellschaftskritik des skandinavischen Krimis um eine stark feministische Komponente erweitert worden ist
Die Bedrohung durch den Terror hat die Köpfe der Europäer erreicht. Oder nicht? Zwei Impressionen aus Großbritannien und Italien sowie ein Interview mit dem Psychoanalytiker Horst-Eberhard Richter
Der Kanzler könne nicht mehr gut schlafen, heißt es. Wegen der ganzen schlechten Nachrichten: Horst Köhler, Ole von Beust, miserable Umfragen, miese Stimmung. Aber er agiert ja auch. Und zwar unangefochten von den Dramen, die ihm die Medien überliefern. Woher kommt dieser Widerspruch?
Hat das Verhältnis eines mächtigen Mafioso zu einem jungen Mädchen den serbischen Regierungschef Zoran Djindjić am 12. März vorigen Jahres das Leben gekostet?
Eine Amerikanisierung der deutschen Bildung muss man weder befürchten noch als Weg in eine universal gebildete Gesellschaft herbeisehnen. Elite-Unis werden die Bildungsmisere nicht vertiefen und die Universitätslandschaft auch nicht reformieren. Aber sie könnten ihr etwas Neues hinzufügen. Und wenn es schief liefe? Dann ginge die Welt auch nicht unter
Nach acht Jahren macht der Fernsehunterhalter und Gesellschaftskritiker Harald Schmidt am Jahresende Schluss mit seiner Late Show bei Sat.1. Wie kommt’s? Und was bedeutet es?