KERNFUSION Mehr Energie als durch Atomkraftwerke – alles ohne Strahlung, ohne Abgase und ohne Müll: Die Vision von einer sicheren Stromversorgung für die Ewigkeit Bei der Kernfusion wird so viel Energie frei wie in der Sonne. Kleines Problem: Die Supertechnik hat in 60 Jahren Forschung erst zwei Sekunden lang funktioniert. Trotzdem investiert auch Deutschland weiter Milliarden in die Fortentwicklung. Eine Reise zu Machern und Kritikern eines gigantischen Experiments ➤ Seite 20–22
Die Betreiber von Fukushima pumpen radioaktive Brühe ins Wasser. Sie wissen sich nicht anders zu helfen - ein beklemmendes Gefühl. Und gelebte Risikogesellschaft.
Wer glaubt, die Katastrophe könne weitgehend geräuschlos in einen Normalzustand übergehen, ist naiv. Fukushima wird uns noch lange und immer wieder neu in Atem halten.
ATOMKRAFT Mit dem längeren Betrieb deutscher Meiler entstehen auch tausende Tonnen zusätzlicher strahlender Abfälle. Der Müll wird bis zu eine Million Jahre gefährlich bleiben, ein Endlager existiert bis heute nicht ➤ SEITE 3, 12
ATOM Gorleben wurde völlig willkürlich zum Endlager gekürt. Geologie und Atomphysik waren nicht wichtig. Das belegen Akten, die Greenpeace jetzt öffentlich gemacht hat
RADIOAKTIVER MÜLL Bis heute favorisiert die Bundesregierung den Salzstock in Gorleben als Endlager für radioaktiven Abfall. Neue Dokumente belegen jetzt: Bei der Auswahl des Atom-Endlagers in den 70er-Jahren waren wissenschaftliche Erkenntnisse und Sicherheitsaspekte zweitrangig. Auf einer Checkliste mit 266 erreichbaren Punkten entfielen nur maximal 32 auf die Geologie des Salzstocks. Die Dokumente zeigen, was bei der Endlagersuche mindestens ebenso wichtig war: die Eigentumsverhältnisse, die Arbeitslosenquote in der Region – und parteipolitische Interessen ➤ SEITE 3
Die Koalition will das bisherige Programm gegen Rechtsradikalismus auch zum Kampf gegen Linke und Islamisten nutzen. Aktivisten gegen rechts sind entsetzt.
Jahrelang haben Gorleben-Gegner in Gorleben ohne Erfolg auf die geologischen Mängel des Salzstocks hingewiesen. Nun bietet sich ihnen eine neue Chance, das Vorhaben juristisch zu unterbinden.
Die EU setzt auf Müllverbrennung. Diese Entscheidung ist fatal. Denn sind die Müllöfen erst einmal gebaut, wird das Interesse an der Müllvermeidung nachlassen.