■ Was soll werden mit der Wehrgerechtigkeit für alle, wenn demnächst nur noch jeder zweite, bis 1995 nur noch jeder dritte den Dienst mit der Waffe versehen soll? Eine interne CDU-Studie...
■ Am Montagabend wird die Jury unter Vorsitz von Roman Polanski die "Goldene Palme" verleihen. Im Wettbewerb stritten Filme von Spike Lee, Kieslowski, Rivette, Pialat; auf der Croisette drehte sich alles um Madonna.
■ Möglicherweise bis zu 500.000 Menschenleben hat der verheerende Wirbelsturm in Bangladesch gefordert. Und wie immer bei "Naturkatastrophen" traf es wieder die Ärmsten der Armen, die für..
■ Hunderttausende sind es, die unter erbärmlichen Bedingungen in improvisierten Behausungen an der türkisch-irakischen Grenze ausharren. Solange die angelaufenen Hilfsmaßnahmen nur zaghaft greifen...
■ Ein Gespräch mit dem Friedensforscher, Politikwissenschaftler und Flugzeugingenieur Ulrich Albrecht (FU Berlin) über die Kriegseröffnung am Golf Vom „surgical strike“ zur „infernalischen Luftoffensive“/ Saddam Hussein hat offenbar die Wirksamkeit der elektronischen Kriegsführung unterschätzt INTERVIEW
■ Noch vor dem Abbruch des Hungerstreiks der RAF-Gefangenen 1989 hat die Bonner Regierung beschlossen, den direkten Kontakt zur Kommandoebene zu suchen, um sie auf ein Stillhalteabkommen zu verpflichten. Im Gegenzug sollten die Inhaftierten zusammengelegt werden. Sogar noch nach den Attentaten auf Alfred Herrhausen und Hans Neusel war Bonn bereit, mit den Aktiven „über alles“ zu reden. Die RAF ihrerseits verlangt als Vorbedingung die Zusammenlegung.
■ Die Rußland-Hilfe läuft auf vollen Touren. Nicht mit Weihnachts- paketen, sondern mit Geld wollen die Vereine „Kinder von Tschernobyl“ und „Mütter und Väter gegen atomare Bedrohung“ den Strahlenopfern in Belorußland langfristig helfen. Die taz wird in regelmäßigen Abständen über die Hilfsaktionen berichten.
■ Detailliert wie nie berichten RAF-Aussteiger seit ihrer Festnahme im Sommer über Orientierungsprobleme nach dem Deutschen Herbst 1977. Der historische Nachhilfeunterricht stellt Staatsschützer wie RAF-Anhänger vor Probleme — die einen, weil manches Urteil der 80er Jahre auf windigen Indizien basiert, die anderen, weil jetzt die weitere Entmythologisierung der Guerilla bevorsteht. So glaubte die RAF-Kommandoebene selbst „eher nicht“ an die „Morde von Stammheim“.
■ Autonome Besetzer verbarrikadierten sich in der Nacht zum Dienstag in der Mainzer Straße im Ostberliner Stadtteil Friedrichshain: Drei Häuser im Ostteil der Stadt waren geräumt worden. Insgesamt gibt es dort 130 besetzte Häuser, 18.000 Wohnungen stehen leer.
■ „Fünfzig Jahre Zurückhaltung sind genug“, sagte ein Polizist in der Nacht zum Freitag in der PDS-Zentrale. Unter dem Vorwand „Gefahr im Verzuge“ wurde eine Nacht-und-Nebel-Aktion organisiert. Bewußt wurde die Immunität von Abgeordneten verletzt. Eine „Panne“, sagt die Staatsanwaltschaft.