Mit einer Inszenierung von Shakespeares „Richard II.“ startete Frank Castorf im Prater der Berliner Volksbühne ein vielteiliges kapitalismuskritisches „Rosenkriege“-Projekt. Und treibt ein eigenes neues Projekt voran: das Theater des Verschwindens ■ Von Petra Kohse
Vor zehn Jahren starb King Tubby, Erfinder des Dub-Reggae. Die Suche nach dem Vermächtnis führt von HipHop bis House – und zu William S. Burroughs ■ Von Nils Michaelis
Wenn Träume Wirklichkeit werden und aus der Wirklichkeit ein Alptraum wird: Was Schriftsteller im Iran erleben können. Eine wahre Geschichte ■ Von Huschang Golschiri
Mitten im hektischen Getriebe der Hauptstadt führen fünf Dominikanermönche ein Leben der Stille. In der größten religiösen Männer-WG Berlins üben sich die Patres in Armut, Gehorsam und Keuschheit und strafen das Bild der Weltfremdheit Lügen: 24 Stunden im Leben eines Klosters ■ Von Philipp Geßler
Seit einigen Jahren wird die Autorengruppe NETZ mit der Gruppe 47 verglichen. Vernetzt werden Autoren, Texte und Haltungen. Ein Gruppenporträt ■ Von Norman Ohler
Jean Marais ist tot. Als Schauspieler war er der Schwarm mehrerer Frauen- und Männergenerationen, privat blieb er der Lebensgefährte des Dichters Jean Cocteau. Ein Nachruf ■ Von Jan Feddersen
Dienstleister holten meine Leiche ... Die Ausstellung eines Berliner Beerdigungsunternehmens zeigt den „Sarg im 21. Jahrhundert als Kunstobjekt und Möbelstück“. Auch die Internet-Bestattung ist bereits möglich ■ Von Jörg Magenau
Das Beste aus drei Jahrzehnten: Die subkulturell orientierten Alt-68er feiern sich selbst und sind „Ready to Ruck“. Wer weniger gut drauf ist, wird fürsorglich massiert ■ Von Detlef Kuhlbrodt
Philip Roths neuer Roman „Amerikanisches Idyll“ zeichnet alles andere als eine Idylle. Roth schrieb eine Art „Buddenbrooks“ für New Jersey und begibt sich damit wieder einmal auf die Suche nach dem großen Schuldzusammenhang. Pardon wird nicht gegeben ■ Von Mariam Lau
Boris Becker absolviert beim Viertelfinale gegen Schweden wohl seinen letzten Daviscup-Auftritt, kann die Niederlage des deutschen Teams aber auch nicht verhindern ■ Aus Hamburg Matti Lieske
Vor der heutigen Inquisition in der DFB-Zentrale sind selbst die treuesten Weggefährten des DFB-Trainers Vogts auf Distanz gegangen – warum mag ihn keiner mehr? ■ Von Peter Unfried
Welche Kräfte werden in Zukunft die russische Gesellschaft prägen? Eine kleine Geschichte der Intelligenzija sowie ihr Verhältnis und ihre Distanz zum Regime ■ Von Masha Gessen
Die Rolling Stones haben ihre Deutschland-Tour in Nürnberg begonnen. 90.000 Menschen auf dem Zeppelinfeld können zwar nicht irren, aber wie zu den Randale-Zeiten während der Sixties ist es auch nicht mehr ■ Von Albrecht Metzger
Das Berliner Treffen zwischen Jürgen Habermas und Gerhard Schröder nahm das alte Stück „Geist meets Macht“ wieder auf. Praktisch visionsfrei, aber mit erschütterndem Unterhaltungswert. Es hilft nichts: Dies hier ist „amerikanischer Wahlkampf“ ■ Von Thomas Groß