Wer Gedichte schreibt, hat es nicht leicht. Denn wer liest heute noch Lyrik? Und wo? Für den poetischen Augenblick unter der Dusche bietet sich jedenfalls die Shampooflasche als Versträger an. Und manche Lyriker scheuen sich nicht, zu Werbetextern zu werden ■ Von Christine Berger
Löscht die Lupinen, schnürt die Schuh und schneuzt euch mit Niveau: Der vierte Teil von Diana Gabaldons unendlicher Highland-Geschichte ist da. Der Erfolg der Schotten-Saga liegt auch am Netz. Ein Lob der Schmonzette ■ Von Petra Kohse
Pedro Luis Ferrers Lieder handeln von alltäglichen Problemen, vom Warten auf den Bus, von einer staatlich kontrollierten Presse. Das reichte, um in Kuba für zehn Jahre mundtot gemacht zu werden. Heute besingt er wehmütig beide Seiten der Revolution ■ Von Uschi Entenmann
■ Ein Gespräch mit dem algerischen Filmemacher Abderrahman Bouguermouh, dessen Spielfilm "La colline oubliee" seit 1962 auf seine Realisierung wartete. 1997 wurde er fertiggestellt
Via Internet gerät eine Reise nach Agra realistischer als im Luxuszug mit ausgesuchtem Besichtigungsprogramm. Vorteil: Man muß keine Mitreisenden kennenlernen. Das Tadsch Mahal scheint auch vor Ort so virtuell, daß man nicht hinzufahren braucht ■ Von Niklaus Habluetzel
■ Der deutsche Fußballprofi Olaf Thon über die Kunst der ehrlichen Ironie, die Perspektiven von Schalke, Berti Vogts, das Ende deutscher Tugenden und seinen Wunsch nach einer neuen Spielkultur
■ Marco Pantani holt sich auf der 15. Etappe der Tour de France das Gelbe Trikot von einem entkräfteten Jan Ullrich, der noch hinter dem Texaner Bobby Julich auf Rang drei zurückfällt
Die Band Olodom ist eine Institution in der brasilianischen Stadt Salvador da Bahia. Im Stadtviertel Pelourinho agiert die Band mit ihrem Reggae-Samba gegen Armut und Gewalt. Sie will die Jugendlichen von der Straße holen und mit ihnen Musik machen ■ Von Christina Förch
■ "Den Store Styrkeproven", die große Kraftprobe: Ein Radklassiker mit Kultcharakter für jedermann und jede Frau ab 17. Der Haken: Die 540 Kilometer von Trondheim nach Oslo über Norwegens Hochplateau sind non
■ Brauchen wir ein Bundeskulturministerium? Gespräch mit der Grünen-Politikerin Antje Vollmer über Kultur und Föderalismus nach 1989, europäische Interessenvertretung und das Menschenrecht auf Stiftungsgründung
Das Abstiegsspiel des 1. FC Köln war ein Drama, wie es Schiiten nicht besser hätte gelingen können. Ein Kölner Iraner, der mit Brüdern und Nichten in Block 28 mitlitt, fühlte sich jedenfalls ganz zu Hause ■ Von Navid Kermani
Von der Bronx in die Banlieues der französischen Großstädte: In Frankreich ist die Saat des HipHop auf besonders fruchtbaren Boden gefallen. Eine Erkundungsreise zwischen „Rap de la Rue“ und „Rap du Salon“ beim diesjährigen Popfestival „Printemps de Bourges“ ■ Von Daniel Bax
Vor zwei Wochen wurde die indonesische Schauspielerin Ratna Sarumpaet in Jakarta verhaftet. Sie hatte eine Konferenz von Oppositionellen organisiert. Und zuvor ein Theaterstück über die ermordete Arbeiteraktivistin Marsinah produziert. Im Januar besuchte sie ■ Rüdiger Siebert
Der deutsche Schlager ist tot, die ironische Revival-Welle wird auch die letzte sein – trotzdem verbreitet die Industrie die Mär vom Schlagerboom. Beim heutigen Grand-Prix-Vorentscheid in Bremen treten Retortenkinder gegen ihren Totengräber Guildo Horn an ■ Von Jan Feddersen
Die Kampfsportschulen in Brasilien geraten zunehmend außer Kontrolle, sogar viele Jiu-Jitsu-Lehrer sind an wüsten Prügeleien zwischen rivalisierenden Gruppen beteiligt ■ Von Patricia Sholl
Einen fröhlichen Mörder hat Gott lieb. Wir auch. Warum sich Kommunismus und Nationalsozialismus sehr wohl vergleichen lassen und warum es so viele Unterschiede zwischen beiden gibt. Morden als profanes Reinigungsritual und als transzendenter Akt ■ Von Alexander Arenberg