Die Welt ist nicht genug (2): An der Filmindustrie zeigt sich, dass das Gerede von der kulturellen Globalisierung eine Propagandalüge ist. Real dagegen ist der globale Kampf um Aufmerksamkeit
Übers „Überziel“ hinausgeschossen: Alexander Solschenizyns neues Buch „Der russische Weg“ handelt vom Zusammenleben der Völker im Zarenreich. In Russland hat er sich damit den Vorwurf des Antisemitismus eingehandelt. Dabei wälzt er sich – wie immer – nur um ein Thema: die Rettung Russlands
Eine militante amerikanische Moralistin schreibt einen komplett unmoralischen Roman. Eine deutsche Wetterfee bespricht ihn und wird Kult. Ein Autor, der das eigentlich pervers findet, rezensiert. Aufzeichnungen zum Phänomen Sister Souljah
Gurken kauen und auf das Essen warten: Wer als Iraner länger in Europa gelebt hat, spürt überall Klassenkategorien bei seiner Rückkehr. Beobachtungen aus dem Männerbereich auf einer Hochzeitsparty in einem südlichen Vorort von Teheran
Alfred Herrhausen und Wolfgang Grams: Wie der eine zum Täter und der andere zum Opfer wurde, diese nahe liegende Frage lässt Andres Veiel in seinem Dokufilm „Blackbox BRD“ weit hinter sich
Beim Grand Prix glaubte eine karibisch-baltische Boygroup an ihre Mission und bezwang diePop-Nationen Europas. Michelle sang sich auf den achten Platz, Favorit Britannien ging leer aus
Das wirkliche Zentrum der Macht ist die Werbung: Der französische Schriftsteller und ehemalige Werbetexter Frédéric Beigbeder über Berufe, in denen man sich wie in einem Luxusgefängnis fühlt, über den „Dritten Weltkrieg der Marken“, die Macht von Büchern und seinen Enthüllungsroman „39.90“
„Zeitungspirat“ Michael Zäh sucht neue Geldgeber. Denn die tägliche Ausgabe der „zus“ ist nur vorübergehend eingestellt, die Vision von der „Zweiten Zeitung für Freiburg“ bleibt. Ein Gespräch
Glück ist eine Fertigsuppe: Michael Stauffers merkwürdig brillantes und tröstliches Buch „I promise when the sun comes up I promise I'll be true1 So singt Tom Waits. Ich will auch Sänger werden“
Viva Sandino? Gioconda Belli, Bestsellerautorin, ehemals Öffentlichkeitsarbeiterin der Befreiungsbewegung in Nicaragua, hat ihre Memoiren geschrieben. „Die Verteidigung des Glücks“ schildert Romantisches sowie den Machismo sandinistischer Kader
Pop kommt ohne Politik aus, Politik aber nicht ohne Pop: Wenn Christine Bergmann und Mousse T. mit Dieter Gorny darüber diskutieren, wer im Jahr 2001 eigentlich für Jugend und Musik zuständig ist, freut man sich, dass der Kulturstaatsminister neuerdings Julian Nida-Rümelin heißt. Es macht eben locker, wenn man nur ein bisschen zuständig ist
Was verbindet halbwüchsige Vampirjäger mit normalen Teenagern? Sie kommen aus derselben Hölle des Erwachsenwerdens. Das Warner Brothers Network verkauft Jugendserien wie „Buffy“ oder „Dawson’s Creek“ en gros nach Deutschland und liefert gute Storys und hübsche Schauspieler dazu
Falsch in der Hamburger Schule: Superpunk halten sich mit ihrem Polit-Rock an britische Vorbilder. Ironisch ist das nicht gemeint. Doch die Missverständnisse häufen sich – das Publikum schmunzelt
Für die Wahrheit über die Judenvernichtung und den Zweiten Weltkrieg interessierte sich lange Zeit kaum jemand. Aus Gründen der besseren Verkaufbarkeit waren schon zeitgenössische Berichte von Augenzeugen verfälscht. Über neue historische Romane, Fakes und Erinnerungen