■ Rot-Grün will das eigene Konzept der Ökosteuer verbessern: Es soll nur noch einen Steuersatz für alle Betriebe geben. Ausnahmen lediglich für Härtefälle
■ Ostdeutsche Parteidissidenten organisieren den Widerstand in der SPD gegen den „Schmusekurs mit der PDS“ – er gefährde die Chancen von Rot-Grün. Bündnispartner im Westen ist der konservative „Seeheimer Kreis“
■ Nach einer Krisensitzung des SPD-Präsidiums erklärt der Vorsitzende die Debatte um die Mehrwertsteuer für beendet. Eine Erhöhung will er nicht für vier Jahre ausschließen – sie aber auch nicht ankündigen
■ Die Kleinverdiener-Jobs werden steuerfrei. Arbeitgeber müssen den vollen Krankenkassen- und den halben Rentenkassenbeitrag zahlen. Arbeitnehmer haben nur Rentenansprüche, wenn sie ihre Hälfte auch begleichen. Verpflichtet sind sie dazu nicht
■ Die Bundesregierung soll in Paris angefragt haben, ob ein Deutscher Präsident der EU-Kommission werden kann. Nur wer? In der SPD wird zwei und zwei zusammengezählt: Lafontaine will nicht länger als nötig bei Schröder dienen
■ Mit großer Mehrheit stimmen die Parteitage von SPD und PDS für eine rot-rote Koalition in Schwerin. PDS-Chef Lothar Bisky hält nun auch eine Regierungsbeteiligung im Bund für möglich. Allerdings erst in zehn bis zwölf Jahren
■ Grüne Ministerin Höhn erteilt wasserrechtliche Genehmigung – zunächst bis 2023: „Das ist keine Niederlage.“ Clement lobt „industriepolitische Handlungsfähigkeit“. Unternehmen Rheinbraun zufrieden
■ Der neue Bundestag wählt den Ostberliner Wolfgang Thierse zu seinem Präsidenten. Unionsfraktion scheitert beim Versuch, PDS-Vizepräsidentin zu verhindern
■ Der designierte Wirtschaftsminister verzichtet, weil er Kompetenzen an Lafontaine abgeben sollte. Jetzt kommt der ehemalige Veba-Atommanager Werner Müller
■ Der Bundestag stimmt mit großer Mehrheit für die Einführung des Euro, nur die PDS ist dagegen. Helmut Kohl sagt der europäischen Währung in seiner womöglich letzten großen Rede eine „Erfolgsstory“ wie die der D-Mark voraus
■ Schäubles Vorstoß für eine Energiesteuer entzweit jetzt auch seine Partei: Ein Flügel um Gunnar Uldall, wirtschaftspolitischer Sprecher der Unionsfraktion, will die Forderung aus dem Wahlprogramm streichen lassen