■ Der DDR-Staatssicherheitschef Wolfgang Schwanitz sieht Ausnahmezustand „noch nicht“ im Gespräch Gesetzliche Grundlagen fehlten noch / Berichte über gestürmte Stasizentralen und verletzte Mitarbeiter
Die Mehrheit der Demonstranten in Leipzig und in anderen Städten will kein wiedervereinigtes Deutschland / Aber der Gedanke an eine deutsche Konföderation gewinnt in der DDR an Sympathie / Die Demotransparente sind eine einzige pluralistische Plakatezeitung ■ Aus Leipzig Reinhard Mohr
■ Politbüro und ZK geschlossen zurückgetreten / Krenz räumt seinen Platz, Honecker und Mielke ausgeschlossen, Mittag und Tisch verhaftet, Schalck-Golodkowski mit Devisen untergetaucht / Provisorischer Arbeitsausschuß soll SED bis zum Parteitag führen
Bei der Leipziger Montags-Demonstration waren gesamtdeutsche Töne unüberhörbar / „Keine Experimente“ / Schweigeminute wegen Prager Polizeiübergriffe / Stimmungsumschwung aus Skepsis gegenüber eigener Kraft ■ Aus Leipzig A. Smoltczyk
■ Sowjetregierung fordert Streikverbot für 15 Monate / Gleichzeitig Debatte über Einführung einer „sozialistischen Marktwirtschaft“ / Kompromiß um Bodenschätze mit den einzelnen Republiken
■ Antikorruptionskampagne startet ganz oben: Beim Sohn des starken alten Mannes / Maßnahmenkatalog des Politbüros / Einschränkung der Vergünstigungen für Partei- und Regierungsmitglieder
■ Wieder Großdemonstration auf dem Platz des Himmlischen Friedens / Demonstranten fordern den Kopf von Premierminister Li Peng Am Vorabend Verletzte bei Zusammenstoß mit Uniformierten / Dreck auf der Mao-Gigantographie, dem Symbol der Volksrepublik
■ Im Machtapparat scheint Premierminister Li Peng den Parteichef Zhao Ziyang vorerst ausgebootet zu haben / Noch ist offen, wer Deng Xiaopings Erbe antreten wird