■ Bei der ersten Landtagswahl nach dem Machtwechsel in Bonn gewinnt die CDU in Hessen deutlich. Die SPD legt wenig zu, dramatischer Einbruch bei den Grünen. Nach Hochrechnungen ist Wechsel in Wiesbaden möglich
Trotz Wackersdorf und Startbahn West – Umweltschutz ist keineswegs eine Erfindung der siebziger Jahre. Die ersten Naturschutzvereine wurden bereits vor hundert Jahren gegründet. Was die Umweltstreiter von heute jedoch gern vergessen: Für die Bewahrung von Flora und Fauna setzten sich zunächst vor allem Konservative ein. Mit Kapitalismuskritik und Fortschrittsskepsis hatte deren Engagement noch wenig zu tun. Wer die Natur schützte, diente seinem Vaterland ■ Ein Dossier von Matthias Urbach (Text) und Pt Meise (Fotos)
■ Trittins Atomnovelle darf nicht ins Kabinett. Im Januar soll der Koalitionsausschuß den Streit mit Wirtschaftsminister Werner Müller, dem Intimus des Kanzlers, schlichten
■ Die Wende zum Ende: SPD und Grüne vereinbaren erstmals Atomausstieg. Zunächst soll mit der Atomindustrie über Modalitäten verhandelt werden. Die Rolle von Gorleben als End- und Zwischenlager ist ungeklärt
■ Gericht: Sat.1 muß Werbung der Partei senden. Aber wer glaubt schon deren Parole, daß Adenauer † (CDU) und Schumacher † (SPD) heute die Reps wählen würden?
■ Mindestens vier Abteilungen des Verteidigungsministeriums und der Bundeswehr hatten wegen einer Lastwagenspende Kontakte mit dem Rechtsextremisten Roeder
■ Neues im Fall Roeder: Kontakte mit der Bundeswehr schon 1993. Sein Verein galt zeitweise als gemeinnützig. Mehrere Behauptungen von Minister Rühe widerlegt
■ Nach einer Weisung des Bonner Umweltministeriums sieht Landesumweltministerin Monika Griefahn keine Chance mehr, die Genehmigung des ersten westdeutschen Atommüll-Lagers Schacht Konrad noch zu verhindern
■ Die Regierung am Tiefpunkt ihrer Popularität, die Arbeitslosigkeit auf ihrem Höchststand: Jetzt ist der Kanzler zu jedem Opfer bereit. Er kündigt seine erneute Kandidatur für die Wahlen 1998 an und bekennt: „Mir geht es super“
■ Führende Sozialdemokraten wollen erst in acht Jahren über den Ausstieg aus der Atomwirtschaft diskutieren. Widerstand von Umweltpolitikern der Partei. Währenddessen werden im Wendland Masten und Schienen gesägt