GESCHICHTSKINO „Unbeugsam – Defiance“, „John Rabe“ oder „Der Vorleser“, das Kino liebt historische Stoffe, besonders aus der Zeit des Nationalsozialismus. Woher resultiert das doch etwas sehr auffällige Interesse?
Als Kind war Thomas Harlan, Sohn von „Jud Süß“-Regisseur Veit Harlan, zu Gast bei Hitler. Nach dem Krieg schreibt und dreht er, klagt Kriegsverbrecher an, zündet Kinos an, die Filme seines Vaters zeigen. Am Mittwoch ist nun in Hamburg zum ersten Mal Christoph Hübners und Gabriela Voss’ „Anti-Biographie“ „Thomas Harlan – Wandersplitter“ zu sehen
Das Schnürschuh-Theater ist Bremens ältestes freies Theater. Dieses Jahr feiert es seinen 30. Geburtstag. Mitgründer Reinhard Lippelt über die wilden Siebziger, agitatorisches Straßentheater, die harte Schule des Publikums und die Euphorie der taz bremen-Gründung zehn Jahre später
Ein kulturwissenschaftliches Forschungsteam beschäftigt sich mit dem Ort, an dem das Wasser das Land berührt. Die Hamburger Kunsthistorikerin Susan Müller-Wusterwitz erklärt im Interview, wie in holländischen Darstellungen der Küste diese zur Projektionsflächen für nationale Inhalte wurde
Ludwig Baumann kämpft seit Jahrzehnten um die Würde der Deserteure. Seit 2002 sind sie offiziell rehabilitiert, doch Orte des Gedenkens gibt es kaum. Seit dem Konflikt um die Gedenkstätte Torgau fürchtet der gebürtige Hamburger das Vergessen – während die letzten Deserteure allmählich sterben
Strandpromenaden und Bergsilhouetten, Stadtansichten und Tierporträts – über 100 Millionen Ansichtskarten werden jährlich aus deutschen Landen verschickt: Die kleine Idylle auf Papier
So klingen Bekenntnisse von Schulabbrechern. In Berlin verlässt jeder vierte ausländische Jugendliche die Schule ohne Zeugnis. Danach beginnt ein Leben ohne Zukunftschancen. Fatih und Ercan machen sich auf die Suche nach dem, was noch bleibt
Ein Koffer spricht und Udo spielt Udo: Die Lindenberg-Show „Atlantic Affairs“ kommt als Film unter dem Titel „Sterne, die nie untergehen“ ins Fernsehen – und soll am Sonntagnachmittag auch junge Zuschauer mit ins Boot holen (So., 15.05 Uhr, ARD)
Als Lotte Kirchberger ein Kind war, gab es schulfrei an Kaisers Geburtstag. Als junge Frau kannte sie die Oranienstraße als „Ku’damm des Ostens“. Als sie eine alte Dame geworden war, kamen junge Künstler in ihr Haus – und ihre Tochter ging ins Pflegeheim. Besuch bei einer Hundertjährigen
In einem Asylbewerberheim in Marzahn leben Serben neben Kosovo-Albanern. Doch über den Krieg wird nur hinter verschlossenen Türen geredet. Diskussionen gibt es kaum ■ Von Julia Naumann
■ Drei in der DDR wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilte Gefangene, die immer noch oder schon wieder in Tegel einsitzen, erzählen, wie sie die Wende erlebt haben und was sie davon halten
■ Der Schwerpunkt des Treffens waren internationale Inszenierungen zum Thema „Kinder und Krieg“. Sie zeigten eine mal mehr, mal weniger optimistische Zukunftssicht