■ Gloria Joseph gehörte in den USA zu den ersten Kritikerinnen eines „weißen“ Feminismus / Heute arbeitet sie an einem Konzept „schwarzer, feministischer Pädagogik“ / Politisch engagiert sie sich besonders für die schwarzen Südafrikanerinnen
In Norwegen können seit kurzem neben Vergewaltigung in der Ehe auch geringfügige Körperverletzungen verfolgt werden / Maßnahmen zum Schutz der Frauen sind vorbildlich, doch die Gewalttätigkeiten gehen nicht zurück ■ Von Gunnar Köhne
■ Berlin, Bahnhof Friedrichstraße: Für Grenzüberschreiter von West nach Ost oder umgekehrt ein Labyrinth von Räumen und Gängen, das erste Unsicherheiten weckt. Nach mühevollen Inspizierungen durch deutsche Gründlichkeit dann der Eintritt in den anderen Teil der Halbstadt - ein Ausflug in die Fremde beginnt
■ Selbst Lech Walesas Position ist angeschlagen, seitdem er trotz der Gründung eines neuen Führungsgremiums im Herbst 1986 „keinen politischen Erfolg vorweisen kann“
■ taz–Interview mit Eduardo Calles, Vizepräsident der mit der FMLN verbündeten Revolutionären Demokratischen Front (FDR) El Salvadors zum Abkommen von Guatemala
■ Zum ersten Mal in der Bundesrepublik soll auf Antrag der Angehörigen ein Richter darüber entscheiden, ob ein im Koma liegender Mensch weiter leben soll / Wann hört der Mensch auf Mensch zu sein? / Oft sind es Angehörige die die Situation nicht aushalten
■ Peru nach zwei Jahren Sozialdemokratie unter Alan Garcia / Wirtschaftlich geht es aufwärts / Die Regierungspartei APRA profiliert sich als bürokratische Staatspartei / Im Inneren herrschen Repression und volkstümliche Selbstdarstellung / Gefangenenmassaker vor einem Jahr immer noch nicht aufgeklärt
■ Warum wählen die Briten Margaret Thatcher? / Die Premierministerin trifft den britischen Zeitgeist des Mißtrauens gegen Staats– und Gewerkschaftsbürokratie Während die Labour Party starr am Kompromiß zwischen Kapital und Gewerkschaften festhält, können sich die Konservativen als Modernisierer profilieren
■ Die Führungen der Sozialistischen Länder müssen sich auf die Reform in der Sowjetunion einstellen und wollen innenpolitische Risiken vermeiden / Die Oppositionen hoffen auf Gorbatschow / Wie steht es um den politischen und wirtschaftlichen Spielraum für die Länder des Sozialistischen Lagers?
■ Alljährliches Pfingsttreffen der schlagenden Studentenverbindungen in Coburg / Steigende Mitgliederzahlen Viertägiges Gelage mit nationalistischem Gedankengut / Demonstrationsaufruf von VDS, Grünen und VVN
■ In Warschau trafen sich erstmals Vertreter unabhängiger Friedensbewegungen aus Ost und West / Die Suche nach gemeinsamen Perspektiven führte zu einer Basis für weitere Zusammenarbeit / Die Position der Grünen–Vertreter wurde von den Polen gut aufgenommen / Polnische Regierung duldete die Veranstaltung
■ Der Tamile Sritheran über die Haftbedingungen in Sri Lankas Gefängnissen Der heute 28jährige Tamile Sritheran wurde am 5. April 1984 im nordsrilankanischen Jaffna von der Armee unter dem Prevention of Terrorism Act festgenommen und drei Jahre lang bis Dezember 1986 inhaftiert. Zwei Drittel dieser Zeit verbrachte er im Hochsicherheitsgefängnis Welikade in Colombo, wo insgesamt 450 politische Gefangene einsitzen. Die 250 Tamilen unter ihnen führen seit dem 25. März einen Hungerstreik durch. Der Preention of Terrorism Act wurde 1979 erlassen und erlaubt eine 18monatige Inhaftierung unter incommunicado–Bedingungen: der Verhaftete muß nicht über die Gründe seiner Festnahme informiert werden, die Behörden sind nicht verpflichtet, den Angehörigen Auskunft über den Aufenthaltsort zu geben.
■ Breitseite gegen die „Abenteuer– und Erlebnispädagogik“: Bezirksregierung Lüneburg verfügt die Schließung des Vereins „Jugendschiff Corsar“ / Segeltörns für milieugeschädigte Jugendliche sollen unter „chaotischen“ Bedingungen stattgefunden haben / Trägerverein legt wegen „unhaltbarer Vorwürfe“ Widerspruch ein
■ Präsident Febres Cordero wurde im Januar von meuternden Militärs als Geisel genommen und im Austausch gegen den inhaftierten General Vargas Pazzos freigelassen. Dieser hatte vor einem Jahr gegen Cordero geputscht. Heute ist er im Untergrund und bereitet die nächste Runde im Machtkampf mit Cordero vor.
■ Auf den Philippinen ist die Kampagne für die Ratifizierung einer neuen Verfassung angelaufen / Das Publikum ist weitgehend desinteressiert, aber die Präsidentin hat gelernt, wie man auch ohne „peoples power“ zu Mehrheiten kommt / Die neue Verfassung bietet dem Präsidenten im Notfall weitreichende Vollmachten