Erst wollte Laurent Chétouane Moleküle mischen, jetzt sind es Worte und Gesten. In Wiesbaden inszeniert der junge Franzose zum ersten Mal an einem Stadttheater
Es gehört zu den schwierigen Dingen im Leben eines Kindes, sich für oder gegen etwas zu entscheiden. Man muss nicht nurwissen, was man will, es braucht auch Mut und Stärke, um sich durchzusetzen. Und manchmal heißt kämpfen auch gewinnen
Tibet, das Dach der Welt, steckt voller Kontraste. Die chinesischen Besatzer suchen das touristische Potenzial der Region auszuschöpfen, kulturelle und religiöse Freiheit bedeutet das aber nicht. Umerziehung und Modernismus lassen den Zauber Tibets brüchig werden
China modernisiert Tibets Kultur zu Tode. Durch gezielten Bevölkerungsimport werden die Tibeter imeigenen Land zur Minderheit. Doch dank des Internets können sie den Kulturverlust vom Exil aus bremsen
Schritt für Schritt zur Lockerung: Die Journalistin und Frauenrechtlerin Parvin Ardalan über die Hoffnung der Jugend auf Veränderung im Iran und die politische Presse als Triebkraft der Reformdebatte
Wo Pasquale de Paoli vor 250 Jahren die Republik probte und der nationalistische Rebell Yvan vor zwei Jahren untertauchte – eine korsische Reise von der offenen Küste in die unzugängliche Macchia
Anthony Minghellas Film „Der talentierte Mr. Ripley“ ist eine nicht ganz unverdächtige Umschreibung des Highsmith-Romans: Vom subversiven Betrüger zum Homosexuellen, vom Kalkül zur Triebhandlung ■ Von Elisabeth Bronfen
Wie ist Verstehen möglich? Das ist die Frage, der sich Hans-Georg Gadamer ein Gelehrtenleben lang gewidmet hat. Heute wird der Altmeister und Exportschlager der deutschen Philosophie hundert Jahre alt ■ Von Udo Tietz
Der Film „Boys don’t cry“ erzählt die authentische Geschichte einer Transsexuellen, die in der amerikanischen Provinz ermordet wurde. Über die Konstruktion des idealen Mannes und die Entstehung einer Ikone ■ Von Jutta Prasse
■ The Days of Rock ’n’ Roll in Bamako: Der Fotograf Malick Sidibé über Mode und Musik in Mali, über die Bedeutung von Schallplatten und den Stellenwert der Alltagsfotografie in Afrika
■ Am Samstag beginnt an der Berliner Schaubühne eine neue Zeitrechnung. Unter der künstlerischen Leitung von Sasha Waltz, Thomas Ostermeier, Jens Hillje und Jochen Sandig will ein junges Team am Lehniner Platz Theater zum Ort der Repolitisierung machen. Dem Publikum stellt es sich mit einem Plädoyer für explizite Zeitgenossenschaft und einen neuen Realismus vor, das die taz hier vorabdruckt
Banalität und Wahrheit im konsequenten Oberflächenbluff. Stefan Bachmann stellt in Hamburg seine Märchenonkelqualitäten unter Beweis und geht bei der Uraufführung von Rainald Goetz’ „Jeff Koons“ dem Autor nicht auf den Tiefenleim ■ Von Ralf Poerschke
Die Filmkritik sei zu gemein, zu polemisch, beklagten französische Regisseure in einem Manifest. Truffaut hätte so etwas nie unterschrieben. Eine Widerrede ■ Von Marcel Ophuls