Avignon revisited: Lange Nächte mit Tschechow, noch längere mit Durell und kurzweilige Weltmosaiken mit Josef Nadj, der in seinen verschlungenen Domino-Choreografien auf engstem Raum von den Zufällen des Denkens und der Bewegung erzählt
Die Treppe zur Macht ist steil und gut gebohnert: Der Film „Rufmord – Jenseits der Moral“ von Rod Lurie erzählt, was geschieht, wenn eine Frau US-Vizepräsidentin werden soll. Es werde Gleichheit
Menschen, Tiere, Kreationen: Dinge, die Rosemarie Trockel in den letzten 25 Jahren hergestellt hat, sind in der Münchner Sammlung Goetz zu sehen – vom Videofilm mit Katze bis zur Strickstrumpfhose
Walk on the mild side: „In Your Face“, die Retrospektive des US-amerikanischen Malers Alex Katz in der Bundeskunsthalle Bonn. Entwürfe für eine Welt, die im Oberflächentaumel stillzustehen scheint
Die Thriller „Im Zeichen der Libelle“ und „The Mothman Prophecies – Tödliche Visionen“ setzen sich an die Grenze von Diesseits und Jenseits und proben dort „X-Files“-Spiritualität – mit so viel Ernst und Pathos, dass sie überholten Darstellungsmodellen zur Wiederauferstehung verhelfen
Sarajevo, sechs Jahre danach: Kriegsschäden bestimmen noch immer das Stadtbild, die Jugend rettet sich in den Dunst der Cafés. Auf den Straßen fahren neue M.A.N.-Busse, finanziert von Japan, neben ausgemusterten Berliner Stadtbussen
Schriften zu Zeitschriften: Das Magazin „Schönes Wohnen in der Messestadt Riem“ bringt den Kiez auf Hochglanz. Es ist Teil des Kunstprojekts „Wohnwanderungen“, das die normale Individualität des Wohnens zu ergründen sucht
Alle zwei Jahre präsentiert das New Yorker Whitney Museum seine Biennale amerikanischer Kunst. Einzelne Künstler triumphieren, der Rest verliert sich in einer weltweit gepflegten All-inclusive-ness
Nida-Rümelin will eine Schiedskommission zur NS-Raubkunst, andere forden mehr Transparenz der Museen: Ingeborg Priors Buch „Die geraubten Bilder“ zeigt am Erbe von Sophie Lissitzky-Küppers den zähen Streit um die Rückgabe solcher Kunstwerke