Die zerklüftete, flexible Arbeitswelt stellt die Rolle der Gewerkschaften in Frage. Denn Tarif- und Klientelpolitik reichen nicht mehr aus. Deshalb müssen sie sich mehr um prekär Beschäftigte und Arbeitslose kümmern, so Oskar Negt
Die linke Regierung Boliviens will die Öl- und Erdgasindustrie verstaatlichen. Das ist richtig und notwendig. Denn die eigenen Ressourcen zu nutzen, hilft mehr als alle westliche Entwicklungshilfe, so der Soziologe Pablo Solón
Ein Mindestlohn von 8 Euro, wie von der Linkspartei gefordert? Die Gewerkschafter werden sich freuen – vor allem im Baubereich. Die Debatte um einen solchen Lohn kann nur sinnvoll sein, wenn sie europaweit geführt wird
Mit der geplanten Reform des Föderalismus erhalten die Bundesländer erheblich mehr Kompetenzen. Für den Rechtsanwalt Michael Günther führt das zu einem Wettbewerb unter den Ländern, der zu Lasten der Umwelt geht
Die baskischen Separatisten verzichten zur Zeit auf tödliche Anschläge, ein Ende des bewaffneten Kampfes bedeutet das aber nicht. Die Regierung in Madrid irrt in diesem Punkt, sagt Eduardo Uriarte, Publizist und früheres ETA-Mitglied
Wenn Merkel sich in Moskau schon mit Putin-Kritikern trifft, hätte sie in Washington auch mit ein paar Bush-Kritikern reden können. Viel wichtiger aber ist: Die Deutschen kaufen ihr Gras für die WM nach wie vor in Holland
Gegen so genannte Ehrenmorde und Zwangsheiraten helfen schärfere Gesetz nichts. Viel wichtiger sind bessere Zeugenschutzprogramme – und vorurteilsfreie Blicke auf jeden Einzelfall, meint die Anwältin Regina Kalthegener
Der Meinungsforscher Klaus-Peter Schöppner stellt fest: Die BürgerInnen lehnen Atomenergie nicht mehr so stark ab wie früher. Denn Strom, Gas und Öl werden immer teurer. Dennoch sollten die Grünen weiter den Ausstieg fordern
Der Bahnchef muss lernen, dass die Zeit der Expansion für die DB vorbei ist. Wenn Bund und Länder ihre Mittel für den Regionalverkehr kürzen, droht dem Konzern der Kollaps