Armenierin sein. In der Türkei leben. Deutschland besuchen: Die Autorin Jaklin Çelik war drei Wochen zu Gast in Hamburg, um einen „nahen Blick“ auf die Stadt zu werfen. Gefunden hat sie stille Zuhörer, gefrorene Gesichter und, immer wieder, den Hafen
Als „Leslie Meier“ schlachtete der am Sonntag verstorbene Peter Rühmkorf die betuliche Nachkriegs-Dichtung in seinem „Lyrik-Schlachthof“. Den hatte ihm die Zeitschrift „konkret“ eingerichtet. Später folgten Querelen über DDR-Finanzspritzen. Ein streitbarer Rückblick des Mitbegründers Klaus Hübotter
Nikolaus Hansen hat sich vom Kleinverlag zum Rowohlt-Chef hochgearbeitet. Und wieder zurück. Nach dem Scheitern bei Rowohlt überwarf er sich mit seinem Partner beim Mare Buchverlag. Nun soll er Arche und Atrium zu neuem altem Glanz verhelfen
Der Mathematiker Ludwig Mehlhorn hat die Ausstellung zum Widerstand im 20. Jahrhundert konzipiert, die jetzt in Lübeck zu sehen ist. Ein Gespräch über seine Erfahrungen in der DDR-Opposition, die Vergleichbarkeit von kommunistischem und NS-Regime und das allgemein Gültige des Widerstands
Mit seinem Stück „With your eyes“ hat der israelische Choreograph Rami Be’er die erste gemeinsame Arbeit der neu geschaffenen Tanzcompagnie Nordwest in Oldenburg inszeniert. Ein Gespräch über das Bedürfnis nach Geschichten, politische Botschaften und das Arbeiten in Deutschland
Isabelle McEwens Inszenierung des pornographischen Romans „Hure“ schockierte viele Zuschauer. Denn die Freier, die dort auftauchten, ähnelten weniger professionellen Pornodarstellern als dem Mann von nebenan. Nun hat McEwen ein Stück über die Reaktionen gemacht: „Revisiting Hure“
Zardoz in Hamburg-Ottensen schließt. Ein Platten- und Buchladen weniger, könnte man sagen. Aber mit Zardoz verschwindet einer der wenigen Orte für die Nicht-Begüterten und was bleibt, ist die Schicki-Ödnis eines aufstrebenden Hamburger Stadtteils. Ein Nachruf
Heute sollte die pensionierte Hamburger Lehrerin Christel Seiler für ihre Flüchtlingsarbeit das Bundesverdienstkreuz bekommen. „Ich kann mich nicht darüber freuen“, schrieb sie dem Bundespräsidenten zurück. Solange die deutsche Politik ihre Arbeit behindert, will sie seine Ehrung nicht haben
Til Mette ist Karikaturist des „Stern“ und der taz Bremen – und bekennender Anhänger von Wilhelm Busch. Dem widmet das Busch-Museum Hannover derzeit zwei Sonderausstellungen: Die eine betrachtet die Nachfolger, die andere seinen Bezug zur Moderne. Ein gemeinsamer Rundgang
Die Ausstellung „Nachbarn. Deutsche Motive in polnischer Gegenwartskunst“ erinnert daran, was viele Deutsche lieber verdrängen: Dass man in Polen mit ihnen vor allem den Nationalsozialismus verbindet. Der Ton der jungen Generation ist ein neuer: weniger emotional, dafür freudig polemisch
Als Sänger der Hamburger Punkband Die Goldenen Zitronen hat Schorsch Kamerun Solidaritätskonzerte für die Hafenstraße organisiert. Er hat einen Club gegründet, Theaterstücke geschrieben und gerade den renommiertesten deutschen Hörspielpreis gewonnen. Angekommen? – Blöde Frage
Lübecks Theater hat Großes vor: alle Romane Thomas Manns sollen auf die Bühne. Aber Mann ist kein Steinbruch – hätte das Tourismusmarketing auch seine Freude daran
Kulturstaatsminister Neumann hofft nach dem Treffen mit seinem russischen Kollegen auf eine baldige Rückkehr der Baldin-Sammlung nach Bremen. Angesichts gescheiterter Rückgabe-Angebote zeigt sich die Bremer Kunsthalle verhalten optimistisch
70 SchülerInnen spielen Hamlet und lernen dabei, Sein von Schein zu unterscheiden: Brigitte Rottländer-Wolff, Lehrerin für Darstellendes Spiel an der Hamburger Schule Richard-Linde-Weg über ein Projekt des plattform-Festivals am Ernst Deutsch Theater Hamburg
Wie sieht das Leben rund um das bauliche Erbe der Nationalsozialisten aus? Der Fotograf Ralf Meyer hat fünf Jahre lang an einer mehrfach ausgezeichneten Dokumentation gearbeitet, die jetzt im Hamburger Museum der Arbeit zu sehen ist
Vorurteile gegenüber Behinderten abbauen will der Verein „Partizip“ aus Hannover. Dazu organisiert er einen Schönheitswettbewerb und einen Kalender mit erotischen Aufnahmen, für den Modelle im Rollstuhl posieren. Kritiker sehen darin eine Anpassung an normative Schönheitsideale
Der bengalische Fotograf G.M.B. Akash fotografiert die Elenden seines Landes: Prostituierte, Kinder, Homosexuelle. Die Reichen interessiert das wenig, aber die Fotos aus einer Koranschule brachten Islamisten gegen ihn auf. Nun ist er Gast der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte
Über die Schwierigkeit, Marketing mit Ehrenamtlichen zu machen und die Erfolgschancen einer alternativen Wochenzeitung in Göttingen: Ein Gespräch mit Sandra Kotlenga vom Trägerverein des kürzlich eingestellten „Neuen Göttinger Wochenzeitung“