Heute Abend ist Thomas Gottschalk mit „Wetten, dass …?“ (ZDF, 20.15 Uhr) in Düsseldorf zu Gast. Er wird wieder jugendlichen Geist versprühen – und seinen bizarren Musikgeschmack zur Schau stellen
Aua, die An-Gie-Dos kommen (II): Die Front verläuft künftig nicht mehr zwischen rechts und links, sondern zwischen Schwätzern und Denkern. Die karrieristischen Anhänger von Angie M. und Guido W. plappern nach, Neokonservative wie Frank Schirrmacher denken vor. Die Chance der Linken: Nicht mit Ersteren hadern, sondern mit Zweiteren streiten
Toleranztheater: Michael Radford hat Shakespeares „Der Kaufmann von Venedig“ verfilmt, ohne dass er zum Kern des Stückes – der Geburt des Antisemitismus aus dem Geist der Komödie – viel zu sagen hätte. Al Pacino gibt den Shylock als Mischung aus verschmitztem Rabbi und Mafioso
Als die Berlinale-Bären verliehen wurden, stand Julia Jentsch schon wieder in München auf der Bühne. Dort spielt sie die Frauen, deren Stärke die Männer sich nicht leisten können. Ein Porträt
Im Schatten der Großfamilie: Die österreichische Schriftstellerin Eva Menasse verbindet in ihrem Debütroman „Vienna“ viele Anekdoten und kleine Geschichten zu einer großen Familiengeschichte
Macht und Ohnmacht sind die Modi des Genusses: Mit seinem auf einer Theatervorlage basierenden Film „Hautnah“ inszeniert Mike Nichols einen mechanischen Reigen – er macht nicht viel mehr, als London als mondäne Stadt zu zeigen und seinen Starschauspielern das nötige Tempo zu verordnen
Viele feine Risse im Fundament, viel Menschheitsdämmerungspathos und auch ein wenig Kitsch: In Patrick Roths neuem Buch „Starlite Terrace“ reden sich die hilfsbedürftigen Bewohner eines Apartmenthauses um Leib und Leben
Hans Koschnick, von 1965 bis 1985 Bremer Bürgermeister, mischt sich nach seiner Zeit in Mostar jetzt immer wieder in aktuelle Politik ein. Ihn treibt die Sorge um das Profil sozialdemokratischer Politik und die Sorge um die Existenz des Bundeslandes
Klare, einprägsame Bilder und eine somnambule Inszenierung umhüllen das Fantastische: In Johnathan Glazers Drama „Birth“ spielt Nicole Kidman eine Witwe, deren toter Gatte im Körper eines Zehnjährigen wieder auferstanden zu sein scheint
Dreiecksgeschichten mit denkenden Männern: In „Young Adam“ gibt Ewan McGregor den „Angry Young Man“, in „Ein Zuhause am Ende der Welt“ versucht Colin Farrell, seine sensible Seite zu zeigen
Sibylle Berg kennt den Sinn des Lebens – und schickt deshalb ihre Figuren ins Elend. Zum Beispiel zwei mittelalte Frauen in dem Theaterstück: „Das wird schon. Nie mehr lieben!“ Ein Porträt zur Premiere
Wie befriedigend es ist, Zeichen der Erinnerung auf einer leeren Oberfläche zu hinterlassen: Craig Thompsons autobiografisches Comic-Meisterwerk „Blankets“
Der Gauner ist ein Gentleman, der das System mit Intelligenz aushebelt: F. Gary Grays „The Italian Job“ ist nicht das erste Remake eines Caper-Movies, das in unsere Kinos kommt. Was steckt hinter der neuen Lust am smarten Kriminellen, wie sie schon „Ocean’s Eleven“ und „The Good Thief“ antrieb?
„Rote Ampeln habe ich nie beachtet“ – diesen Satz schrieb Fritz J. Raddatz einst in seinem Tagebuch. Und wie er stimmt! Das sieht man auch an den Erinnerungen des ehemaligen „Zeit“-Feuilletonchefs, die unter dem Titel „Unruhestifter“ erschienen sind