Der Großbauer, Zuchthäusler, Hochstapler und Schriftsteller Emil Kort zog mit Pferd und Wagen durch die DDR. An der Elbe überkam ihn der Katzenjammer. „Rübeland selbst gibt mir gar nichts!“ Ein Porträt ■ Von Helmut Höge
In Paris erscheint der zweite Teil von François Mitterrands Memoiren – es geht um Vichy und den Beitrag des Präsidenten zur deutschen Wiedervereinigung ■ Dorothea Hahn
■ Am 18. Januar brennt in Lübeck ein Wohnheim für Aslybewerber. In den Flammen sterben zehn Menschen. War es ein Anschlag? Die Polizei verhaftet drei Jugendliche – und muß sie wieder freilassen. Seitdem steht ein libanesischer Hausbewohner unter Verdacht – er bestreitet die Tat. Michael Bouteiller weint mit den Angehörigen der Opfer. Lübecks Bürgermeister reagiert aber nicht nur emotional: „Wir müssen die Gemeinschaftsunterkünfte auflösen, das unmenschliche Asylgeetz ändern, zivilen Ungehorsam leiste, um die Menschen vor Abschiebung zu schützen.“ Seitdem bekommt er viele Briefe. Die taz dokumentiert
Wie haben die Nürnberger auf den historischen Prozeß in ihrer Stadt reagiert? Die ausländischen Prozeßbeobachter – unter ihnen namhafte Schriftsteller – haben nicht nur über die Banalität der Nazigrößen geschrieben, sondern auch einen Blick auf die deutschen Höhlenmenschen geworfen ■ Von Niels Kadritzke
Stimmige Semantik: Der Künstler läßt keinen Zweifel daran, daß sein Model gemietet ist. Die Foto-Triennale in Esslingen stellt unter dem Titel „Close to Life“ Bilder zum zeitgenössischen Umgang mit Dokumentarfotografie aus ■ Von Gabriele Hofmann
Die Geschichte der blutigen Teilung Indiens 1947 ist wohlbekannt: Zwölf Millionen Vertriebene, über eine Million Tote. Die Geschichte von Zehntausenden Frauen, die „um der Ehre ihrer Gemeinschaft willen“ ermordet, entführt und vergewaltigt wurden, ist allerdings noch nicht erzählt – zu lange währte ihr traumatisches Schweigen ■ Von Urvashi Butalia
Schützt Religion gegen die Wechselfälle der Geschichte? Hat man es auf dem Balkan mit einer Renaissance der Glaubenskriege zu tun? Wenn die Orthodoxen Angst haben, muß Europa sie ihnen nehmen. Ein Essay ■ Von Henri Tincq
Geraubte Kunst findet ihren Weg: Im ehemaligen Jugoslawien blüht der Handel mit erbeuteten Bildern und Kunstschätzen. Über die kriegsbedingten Plünderungen von Kulturgütern in Kroatien und Bosnien-Herzegowina ■ Von Gordana Igrić
Filmemachen im Zeitalter der Neuen Slowenischen Kunst / Bericht vom Video- und Filmfestival in Ljubljana / Der Bürgerkrieg ist bislang nur auf Umwegen Thema der Arbeiten ■ Von Anke Leweke