■ Der Untersuchungsausschuß des Europaparlaments bestätigt die schweren Korruptionsvorwürfe gegen die französische EU-Kommissarin Edith Cresson und rügt auch ihre deutsche Kollegin Monika Wulf-Mathies in einem Fall von Vetternwirtschaft
Der Verfassungsschutz ist arm dran. Ihm geht die Kundschaft aus. Im verzweifelten Kampf gegen die Bedeutungslosigkeit muß er sich neue Feinde schaffen. Der Umgang mit Scientology ist ein typisches Beispiel. Warum die Spitzelbehörde trotzdem nicht abgeschafft werden wird, berichten ■ Horst Meier (Text) und Erik-Jan Ouwerkerk (Fotos)
■ Nur mit knapper Mehrheit lehnt das Europaparlament die Abwahl der Kommissare ab. Bundeskanzler Schröder freut sich, daß EU-Exekutive handlungsfähig bleibt. Ihr Chef Santer kündigt Reformen und Aufklärung der Korruptionsvorwürfe bis März an
■ Unterschriftensammlung gegen die doppelte Staatsangehörigkeit wird für die CDU/CSU zur Zerreißprobe: Reformorientierte Abgeordnete befürchten Isolierung der Partei, CSU will Gesetz mit allen Mitteln verhindern
■ Mit den Stimmen von Kommunisten und Nationalisten lehnt Rußlands Parlament den von Jelzin vorgeschlagenen Ministerpräsidenten Tschernomyrdin ab. Alle Seiten warnen vor einem Volksaufstand, der Rubel fällt weiter
■ Lesben und Schwule können sich in der Hansestadt künftig ihre Liebe von einem Standesbeamten bestätigen lassen – mit Trauzeugen, Urkunde und Partnerschaftsbuch
■ Sejm verurteilt deutsche Resolution zur Vertriebenenpolitik als tendenziell „gefährlich“ und betont die Unantastbarkeit der Grenzen und des polnischen Eigentums
■ In einer Nachtsitzung der EU-Chefs setzt sich Frankreich durch: Der Holländer Duisenberg muß als Zentralbankchef nach vier Jahren Chiracs Kandidaten weichen
■ Der Bundestag stimmt mit großer Mehrheit für die Einführung des Euro, nur die PDS ist dagegen. Helmut Kohl sagt der europäischen Währung in seiner womöglich letzten großen Rede eine „Erfolgsstory“ wie die der D-Mark voraus
■ Ausländerpolitik und Euro spalten Frankreichs linke Regierung. Der sozialistische Premierminister rettet seine Mehrheit nur mit Hilfe der konservativen Opposition
■ Im Bundestag stimmen Union, FDP, SPD und Grüne für die Einführung des Euro. Kohl und Lafontaine sehen historische Chance. Nur PDS lehnt die Währungsunion ab
Arbeiter, Bürger, Soldaten und Studenten gehen im März 1848 gegen Fürsten vor. Ihre demokratischen Ideale finden sich heute im Grundgesetz. Aber wo ist die Solidarität der ersten roten Demokraten geblieben? ■ Von Christian Semler