Für Nachbarstaaten ist die Frage der Kosovo-Anerkennung eine Belastungsprobe. Auch in ihren Ländern steht der instabile Friede zwischen Ethnien auf dem Spiel.
Bosnische Serben drohen mit einer Abspaltung ihrer Teilrepublik vom Gesamtstaat Bosnien und Herzegowina. Internationale Gemeinschaft reagiert zurückhaltend.
Deutsche und Serben eint ein langes Hin und Her in den Beziehungen zwischen beiden Ländern und ihren politischen Regimen im zwanzigsten Jahrhundert. Das hat auch in diesen Tagen wieder Folgen
In Pristina feiern Kosovo-Albaner die vom Parlament erklärte Unabhängigkeit. Viele EU-Länder wollen den Staat anerkennen - trotz völkerrechtlicher Bedenken.
Die neue Polizei- und Justizmission Eulex soll weitreichende Vollmachten im Umgang mit dem Kosovo bekommen. Aber sie kann auch ein bürokratisches Monstrum werden.
In Bosnien sind 26 Jugendliche, die des Mordes überführt sind, auf freiem Fuß. Resozialisierungs-Einrichtungen fehlen. In Sarajevo protestieren Zehntausende.
Die Albaner vertrauen der internationalen Unterstützung und erwarten eine baldige Unabhängigkeitserklärung. Auch geplanter serbischer Boykott ändert daran nichts.
Serbien hat sich mit Tadic für den Weg nach Europa entschieden. Dass das Kosovo jetzt unabhängig wird, ist unumgänglich - Kompromisse oder Zurückweichen helfen nicht weiter.
Wenn in Serbien Tomislav Nikoli siegen sollte, setzt sich eine antieuropäische und anti-demokratische Ideologie durch. Eine Aufnahme in die EU wäre auf Jahre hin undenkbar.
Regierungschef Ivo Sanader strebt eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union ab 2010 an. Erstmals erhält auch ein Vertreter der Serben einen Ministerposten