■ "Was hält Sie davon ab, Japan als Ameisenstaat zu betrachten?" Der Regisseur Wim Wenders über die strenge Disziplin seiner Lieblingsstadt im Fernen Osten, japanische Bildkultur zwischen Ozu-Filmen und Nintendo -
In Dresden ging das 16tägige „Theater der Welt“-Festival zu Ende – mit einem erfreulich gutgelaunten Schlußprogramm und der achtstündigen Gesamtfassung von Robert Lepages „Die sieben Ströme des Flusses Ota“ aus Quebec ■ Von Petra Kohse
■ Seine Materialsammlung über den Kampf der Avantgarde gegen das "Gespenst Masse" hat ihn zum Nestbeschmutzer gemacht: Der Literaturwissenschaftler John Carey über die Pflicht zur Popularität und die Neigung
Aus Prinzip realistisch: Der Künstlersonderbund zeigt im Berliner Martin-Gropius-Bau, mit 1,25 Millionen Mark Lottogeldern unterstützt, eine Leistungsschau der zeitgenössischen realistischen Malerei: „Die Kraft der Bilder“ ■ Von Brigitte Werneburg
Treffen einen Nerv: Die Tagebücher des Romanisten Victor Klemperer aus den Jahren 1933–1945 wurden eine Woche lang in den Münchener Kammerspielen gelesen. Insgesamt 10.000 Leute kamen ■ Von Thomas Pampuch
■ Verlust der Mitte auch in der Gefängnisarchitektur: Startbahnlange Flure oder kurze Zellenreihen? Ein Buch zum Thema fragt, ob Schließer zu Pädagogen werden
■ "Wenn man immer weiter nach Westen geht, kommt man automatisch wieder im Osten an": Ein Gespräch mit dem russischen Regisseur Nikita Michalkow über seinen Film "Die Sonne, die uns täuscht", eine
Literaturnobelpreisträger Alexander Solschenizyn betätigt sich neuerdings als Fernsehprediger. Aus den Ruinen seines Weltformats sprechen Altersstarrsinn, Feldherrngehabe und Fremdenhaß ■ Von Tatjana Tolstaja
Wie haben die Nürnberger auf den historischen Prozeß in ihrer Stadt reagiert? Die ausländischen Prozeßbeobachter – unter ihnen namhafte Schriftsteller – haben nicht nur über die Banalität der Nazigrößen geschrieben, sondern auch einen Blick auf die deutschen Höhlenmenschen geworfen ■ Von Niels Kadritzke
Für das amerikanische Establishment war Timothy Leary Abschaum. Für die protestbewegte Jugend in den 60er Jahren war er Prophet einer neuen Zeit: Leary – von der Polizei als Drogendealer gejagt, von Ronald Reagan in den Knast gesteckt. Die einen haßten Leary, die anderen waren fasziniert von ihm. Für John Lennon war er genial; Allen Ginsberg und William S. Burroughs genossen mit ihm LSD und hofften auf Bewußtseinserweiterung. Heute wohnt der 75jährige Provokateur in Beverly Hills – er hat Krebs, und er watet wohlgemut auf seinen Tod: „Meine letzte große Party“ ■ Eine Reportage von Ute Thon