Für seinen Spielfilm „Hundstage“ hat Ulrich Seidl sich in die Welt der Einfamilienhäuser begeben. Gegen den Vorwurf, seine Figuren zu denunzieren, wehrt er sich: „Es geht darum zu zeigen, dass es in menschlichen Beziehungen an Würde fehlt“
In Zürich wurde Wole Soyinkas Politgroteske „King Baabu“ zum ersten Mal in Europa aufgeführt. Der Skandal des Stück liegt – recht besehen – in der Vergegenwärtigung seiner Produktionsbedingungen
Widerhaken im kollektiven Gedächtnis: Tom Lampert erzählt in „Ein einziges Leben“ acht irritierende, aufregende Geschichten aus dem letzten Krieg – radikal individuell und doch wie Parabeln zu lesen
Letzte Ausfahrt Düsseldorf: In dem Roman „Der Lebenslauf der Liebe“ erzählt Martin Walser von maßgeschneiderten Sakkos und nicht ganz so gut sitzenden Gefühlen. Eine verzweifelt-komische Phänomenologie der Liebe, in der die Aufsteigerschicht vor dem emotionalen Offenbarungseid steht
Kulturpolitik der Anerkennung: Zum Neustart präsentierte das Bochumer Kemnade-Festival ein orientalisches Stil-Mosaik – eine Premiere mit türkischem Pop-Glamour, Elektronik-Breakbeats alla turca und den Stars der Neo-Folk-Szene aus Istanbul
Kunst im Rheinland nach dem Hauptstadtumzug: Kasper König, Direktor des Museum Ludwig in Köln, über föderale Kultur, regionale Kunsttradition und Guggenheim als Krake der Globalisierung