„Mütterchen“ Rußland muß erst noch herausfinden, wer es ist. Mit dem Zerfall des SU-Imperiums und der Abspaltung verschiedener Unionsrepubliken stellt sich den Russen zunehmend die Frage nach ihrer Identität. Die extremen Nationalisten knüpfen dabei an die zaristische Trinität von „Autokratie, Orthodoxie und Volkstum“ an. Ob sie sich gegen die „westliche Dekadenz“ durchsetzen oder ein liberales Nationalgefühl siegt, ist offen. ■ VONKLAUS-HELGEDONATH
■ Der kroatisch-serbische Konflikt verschärft sich jeden Tag. Wieder einmal wird die Geschichte umgeschrieben, diesmal fallen die Opfer des Ustascharegimes während des Zweiten Weltkrieges aus dem Geschichtsbild/ Von Erich Rathfelder
Der Krieg am Golf setzt die Debatte über den Sinn einer weitverzweigten transatlantischen Biowaffenforschung auf die Tagesordnung/ Eine neue Generation gentechnisch veränderter Erreger wird „nur“ für Verteidigungszwecke entwickelt ■ Von Manuel Kiper
■ Björn Engholm, designierter SPD-Parteivorsitzender und Ministerpräsident Schleswig-Holsteins, im Gespräch mit der taz/ Der Krieg am Golf ist keine Lösung für die Probleme im Nahen Osten/ Mehrwertsteuererhöhung zur Finanzierung der Einheit/ Präferenz für Bonn als Regierungssitz
■ Das Heilige Land ist zur doppelten Zitadelle geworden - umgeben von äußeren Feinden und nach innen allumfassend polarisiert Doch statt über den inneren Grenzverlauf und die verlorene Mitte zu reden, streitet man über äußere Grenzen
■ Die alliierten Streitkräfte unterhalten in der Bundesrepublik eine Vielzahl von Spionage-Aufklärungsstationen / Gelauscht wird nicht nur in Richtung Osten, sondern auch im innerdeutschen Richtfunkverkehr / Ein bißchen profitiert von den Abhöraktivitäten der drei „Westmächte“ auch der Bundesnachrichtendienst / Von Peter Huth
Behinderte - „Wir sind die Praktiker“ - fordern von Wissenschaft und Industrie Gehör / Der Werbung für orthopädie-technische Produkte soll Information entgegengesetzt werden ■ Von Gunter Belitz
■ Unter diesem damals, wie ich fand, unpassenden Titel veröffentlichte die taz vor vier Jahren einen Artikel von mir über die zweiteilige BBC-Dokumentation „Simons Krieg“ und „Simons Frieden“ (taz vom 24.7.85). Gerade kam die dritte Folge über den Falkland-Soldaten Simon Weston heraus: „Simons Triumph“. Das erinnerte mich wieder an den Titel und ich schrieb aus der Wiederkehr des Anlasses heraus jetzt den passenden Text zu der damaligen Überschrift
■ Benno Müller-Hill, Mitarbeiter am „Institut für Genetik“ der Universität Köln, wendet sich gegen eine Verurteilung der Gentechnologie überhaupt. Sein Artikel ist eine Erwiderung auf den Aufsatz von Bernhard Claußen „Gentechnologie als Politikum“, aus: 'Perspektiven des Demokratischen Sozialismus‘, Heft 2/88