■ Nach Gorbatschows Eingeständnis im US–Fernsehen, daß die Sowjetunion an einem SDI–ähnlichen Projekt arbeitet, erhielt Reagan Schützenhilfe für SDI vom Finanzausschuß des Senats / Reagan distanziert sich von Hardlinern in den eigenen Reihen
■ Gerichtspersonal von Hizbollahis entlassen aus „Solidarität“ mit einem verhafteten Moralwächter / Dieser hatte „unislamisches“ Verhalten bei Passanten angekreidet
■ London will der „Sinn Fein“ in Nordirland parlamentarische Zügel anlegen / Kandidaten sollen der Gewalt abschwören / Friedensangebot an die Protestanten auf Kosten der anglo–irischen Beziehungen
■ Oberstes Gericht der UdSSR rehabilitiert Kritiker der Zwangskollektivierung auf dem Lande / „Partei der Werktätigen Bauernschaft“ war Erfindung der Geheimpolizei / 1.000 ihrer angeblichen Mitglieder von 1930 bis 1932 verhaftet / Stalinismus–Debatte weitet sich aus
■ 30 Jahre nach den Vergiftungen in der japanischen Minamata–Bucht sind die Qualen der Opfer noch allgegenwärtig / Ob der schuldige Konzern weiterzahlen oder ob die Affaire aus den Schulbüchern gestrichen werden soll, erhitzt die Gemüter
■ Knebelverträge mit Brauereien machen vielen Gastwirten das Leben schwer, nur wissen die meisten noch nichts von den geltenden EG–Bestimmungen. Die könnten nämlich in der festgefügten Vertragslandschaft zu erheblichen Erdrutschen führen und so manchen Kneipier aus der Abnahme–Fron befreien.
■ Der mutmaßliche Kriegsverbrecher John Demjanjuk im Kreuzverhör / Zeugin der Verteidigung bezweifelt Echtheit der Unterschrift auf der SS–Kennkarte / Dem Angeklagten fehlt es zwar an Glaubwürdigkeit, aber dem Staatsanwalt mangelt es an Schuldbeweisen
■ Wehrdienstverweigerer müssen immer noch in den Knast / Erster Gewissensverweigerer verurteilt / Auch Auslandsgriechen werden eingezogen / Pässe werden nicht mehr verlängert
■ Mitarbeiter von Anwalt OConnor möchte selbst die Verteidigung übernehmen / Gericht gibt Demjanjuk bis Montag Zeit, sich zu entscheiden / Sein Anwalt erklärt ihn für „total verwirrt“
■ Das Plädoyer des Staatsanwalts im Barbie–Prozeß: Pierre Truche fordert lebenslänglich / Nationalsozialismus als philosophische Doktrin? / Warum Barbie als einziger von ehemals 40 Nazi–Tätern in Lyon übrigblieb
■ Zweite Runde der Irangate–Anhörungen / Zeugenaussagen von North unklar, er „verhandelt“ noch / Im Mittelpunkt nicht mehr privates Contra–Hilfswerk, sondern die verfehlte Iran–Geisel–Initiative / Poindexters Aussage am 7. Juli wird mit Spannung erwartet
■ 370 Angestellte im BASF–Zweigwerk Geismar (Louisiana) sind seit fast drei Jahren ausgesperrt / Ihre Gewerkschaft OCAW erprobt eine Strategie der Eskalation / Blockade der US–Firmenzentrale / Bündnisse mit Kirchen und Umweltgruppen
■ Beim Prozeß gegen Klaus Barbie in Lyon wurde der letzte Deportationszug in deutsche KZs behandelt / Bislang keine klaren Beweise für Barbies Beteiligung / Berichte vom Chaos des Jahres 1944
■ Im Barbieprozeß in Lyon sagten Zeugen zum Gestapo–Überfall auf die jüdischen Kinder in Izieu aus / Von der Schwierigkeit der Auschwitz–Überlebenden Lea Feldblum, das Geschehene gerichtsverwertbar zu beschreiben/Zwangsvorgeführter Barbie hat „nichts zu sagen“
■ „Die Ermittlung“, vor 22 Jahren von Peter Weiss geschrieben, erlebte eine unspektakuläre und von der üblichen Premieren–Prominenz verschonte Neuinszenierung in einem Arbeitervorort Lyons / Engagierte Zuschauer diskutierten die aktuellen Bezüge zum Barbie–Prozeß