Thomas Meinecke schreibt an seinem Projekt der postkolonialen Literatur weiter: Sein neuer Roman „Hellblau“ liest sich oft genug wie ein Bastard aus Detektivgeschichte, Science-Fiction und Historienroman. Was ihn glaubhaft macht, ist, wie er das Vorgefundene mit Schick und Begeisterung vermittelt
Sehnsucht nach dem Stahlgewitter der Rockmusik: In seinem Buch „England’s Dreaming“ macht Jon Savage die Geschichte des Punk am Aufstieg und Ende der Sex Pistols fest und zeichnet nebenbei ein Sittengemälde Englands vor der Thatcher-Ära. Nun liegt die deutsche Übersetzung vor
Man hat sicher mehr davon, sich ein Auto von DaimlerChrysler zu kaufen, als in die Aktien des Weltkonzerns zu investieren. Es ist höchstens eine Investition in den Lustgewinn, Jürgen Schrempp behaupten zu hören, er nehme die höchst merkwürdigen Aktionärssorgen ernst. Ein Kneipengespräch
Heute startet die Wiederaufführung von Stanley Kubricks „2001: Odyssee im Weltraum“ unter dem Motto „Immer noch der ultimative Trip“. Doch als der Film 1968 in die Kinos kam, war man sich darüber gar nicht einig. Einige Stimmen von damals
Wie man ein Theater erfolgreich zugrunde richtet, am Beispiel des Volkstheaters in Rostock: Nach Plänen einer städtischen Sparkommission soll das Theater im Sommer 2002 geschlossen werden. Da hilft wahrscheinlich auch nicht Daniel Calls ordentliche Adaption von Konrad Wolfs „Solo Sunny“
Wilfried Schulz, Intendant des Hannoveraner Schauspielhauses, setzt auf „intelligente Unterhaltung“ – und komplizierte Texte. Deshalb hat er Jossi Wieler nun „Irre“ von Rainald Goetz uraufführen lassen
Von Friedrich dem Großen über Richard Wagner bis zu Hindenburg und den Nazis: Der hessische Ministerpräsident Roland Koch pflegt mit seinem „Durchhalten“ einen typisch deutschen Mythos
Die amerikanische Wissenschaftshistorikerin Lily E. Kay unternimmt die Dekonstruktion der Neuen Biologie. Ihre Arbeit wurde durch Mittel des Humangenomprojekts unterstützt. Die DNA, so lautet ihre These, ist keine Sprache. Es stellt sich die Frage: Was kann die Metapher tatsächlich leisten?
„Geschwindigkeit ist auch nur der Abstand zwischen mir und der Wand“: Auf der Konferenz Berlin Beta 3.0 verabschiedeten sich die Akteure des Neuen Marktes zögerlich von Idealen und Illusionen
Bücherkultur, bundesrepublikanisch: Der Suhrkamp Verlag wird fünfzig. Noch immer gilt der Verleger Siegfried Unseld seinen Angestellten als Patriarch alter Schule – auch wenn sich das Unternehmen mehr an der neuen Marktsituation orientieren muss
Das Jüdische Museum von Daniel Libeskind in Berlin ist schon vor der Eröffnung zum Publikumsmagneten geworden. 200.000 haben bisher das leere Haus besucht. Ein Ausstellungskonzept, das Widersprüchlichkeiten betont, nimmt langsam Konturen an
Wie sich Museumsdirektoren die Zukunft der Vergangenheit vorstellen: interaktiv, interkulturell – und manchmal „deaccessed“. In Luxemburg traf sich die „Internationale Assoziation der Geschichtsmuseen“
Angesichts der ungewissen Zukunft erklingt der Ruf nach einem Orientierung stiftenden gesellschaftlichen Führungspersonal. Aber wie sehen sie aus, die neuen Eliten? Auf welchen Traditionen fußen sie, und wie viel Macht sollen sie haben?von HEINZ BUDE