Phönizien aus der Asche: Zwölf Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs strebt die Musikszene im Libanon nach neuer Blüte. Doch standardisierte Popformeln, die Monokultur der Medien und die Zensur lassen wenig Raum für alternativen Ausdruck
Gabriele Scherer bezieht den literarischen und den medizinischen Diskurs der Goethezeit aufeinander und vertut eine große Chance: die diskurstheoretische Studie „Bis daß der Tod euch scheidet … “
Thomas Meinecke schreibt an seinem Projekt der postkolonialen Literatur weiter: Sein neuer Roman „Hellblau“ liest sich oft genug wie ein Bastard aus Detektivgeschichte, Science-Fiction und Historienroman. Was ihn glaubhaft macht, ist, wie er das Vorgefundene mit Schick und Begeisterung vermittelt
Getrennt lebenden Vätern sind ihre Kinder gleichgültig, und sie zahlen nicht für sie,so das Klischee. Doch viele wollen für ihre Kinder sorgen – die Mütter sind dagegen
Ika Hügel-Marshall, eine Deutsche mit schwarzer Haut. Ein „Negerkind“, gifteten die Leute in den fünfziger Jahren. Nun hat sie ihre fränkische Heimat wiederbesucht. Eine Reportage ■ von Viola Roggenkamp
Eine neue parteiübergreifende Empfehlung läßt Eva Camará hoffen: Danach sollen Asylbewerberinnen, denen die Beschneidung droht, hier ein Aufenthaltsrecht bekommen. Petitionsausschuß entscheidet über die Frau aus Guinea ■ Von Astrid Prange
Mit eigener Stimme sprechen lernen: Rudi Dutschkes Leben, von seiner Frau Gretchen erzählt – eine Einladung zur Zeitreise in die Revolte ■ Von Jörg Lau
Um auch nur die geringste Chance eines Überlebens zu haben, mußten jüdische Kinder im KZ zu Erwachsenen werden / Erinnerung und Schreiben am Beispiel einiger, hauptsächlich weiblicher Autobiographien ■ Von Mona Körte
Rosen helfen gegen Fatalismus, Zahnweh, Magengrimmen und Trunkenheit, haben Ungeziefer und Stacheln statt Dornen, bereichern Welterklärung und Partnersuche und machen viel Arbeit ■ Aus dem Museum Heide Platen
■ Der Geschäftsführer eines schwulen Sexshops findet seinen Laden „nicht gerade lustig“. Und gibt Auskunft über scheue Kunden, Verkaufsschlager und verklemmte Deutsche.
Der Ehrenvorsitzende der FDP muß sehr lachen. Über die SPD und ihren Scharping: „Er muß noch üben, der Herr!“ Über die Grünen und ihren Fischer: „Das einzig Zuverlässige ist seine Unzuverlässigkeit.“ Kanzler Kohl? Eine Art Verfassungsfeind. Ärgerlich: Noch läuft nicht alles so, wie Graf Lambsdorff es gerne hätte. „60-Stunden-Woche – warum nicht?“ Aber der Mann ist auch Realist. Er weiß, daß ihm im Jenseits nur eins bleibt: „auf Gnade“ zu hoffen. ■ Ein Gespräch mit Arno Luik
Saudi-Arabiens Fußballer sind die besten der Welt, schreiben loyale Federn. Das Land hat ein engmaschiges Überwachungsnetz, an dem auch Deutschland mitstrickt. ■ Von Abdul Aziz Al-Shammari