Die jüngste Welle wahlloser Morde an Katholiken versetzt die Bewohner von Nord-Belfast in Angst und Schrecken/ Protestantische Paramilitärs haben sich reorganisiert ■ VON RALF SOTSCHECK
Immer mehr Leute, einst aus der westdeutschen Provinz eingewandert, wollen plötzlich weg aus der Hauptstadt. Zu schnell und doch zu dürftig verändere sich alles. Doch schon der Gedanke an Abwanderung führt oft in die Identitätskrise. Berlin macht süchtig. Erste Erfahrung eines Selbsthilfeversuchs. ■ VON PHILIPPE ANDRÉ
Die deutsch-polnische Freundschaft ist zwar vertraglich besiegelt, aber nur die Polen wollen auch Freundschaft. Die Deutschen dagegen beäugen ihre Nachbarn voller Mißtrauen. Ein Grenzgang an Oder und Neiße ■ VONBASCHAMIKA
Allen Abschreckungsbemühungen der Hongkonger Kolonialregierung zum Trotz machten sich auch in diesem Jahr wieder Tausende vietnamesischer Boat people auf nach Hongkong — in der unbeirrbaren Hoffnung, ihr Traumziel Kalifornien eines Tages doch noch zu erreichen. In der britischen Kolonie gestrandet, müssen sie nun mit der Wiederaufnahme der Zwangsabschiebung rechnen. ■ AUSHONGKONGHANSVRIENS
Kinderpornographie ist ein Verbrechen mit extrem hoher Dunkelziffer und geringem Risiko — denn auf die Täter warten Strafen nicht höher als bei Beleidigung. Die Bundespost verdient kräftig mit am Geschäft. ■ VON FRAUKE HOMANN
■ Ein Gespräch mit Wolf Biermann über das Fehlen einer organisierten Opposition in der DDR und die Reformen in Ostmitteleuropa / Der Sängerpoet über sich: Nur weil ich Kommunist bin, habe ich diese große Hoffnung. Und nur weil ich Kommunist bin, bin ich so verzweifelt / Über die Mauer: Sie ist auch eine etwas quer geratene Guillotine
Im „grauen Bezirk“ Neukölln holten die „Republikaner“ die meisten Berliner Stimmen / Purer Zufall, daß nur in einem Stimmbezirk jeder Fünfte die REPs wählte / „Parteien machen hier seit Jahren keine Politik“ / Auch jetzt streiten sie erstmal um Posten / Keine billigen Wohnungen, zu wenig Kitas und Schulen, „zuviele Aussiedler“ und jede Menge Romanhefte ■ Aus Neukölln Petra Bornhöft
■ Von 190 Milliarden DM an Konsumentenkrediten sind 20 Milliarden nicht mehr einzutreiben / Jeder zweite Haushalt ist verschuldet Immer mehr ist auch die Mittelschicht betroffen / Mehr als die Hälfte der notleidenden Kredite sind der Arbeitslosigkeit geschuldet Verbrauchergemeinschaft bezeichnet eine Million Kreditverträge als sittenwidrig / Beratungsstellen überfordert
■ Ein Besuch bei der hier fast unbekannten äthiopischen Guerillabewegung EPRP / Die Organisation hat aus früheren Fehlern gelernt und sich im Westen Äthiopiens feste Einflußzonen geschaffen / Die Bauern begrüßen den pragmatischen Ansatz der neuen Regierung / Sozialismus ist zum Reizwort geworden
■ Neue Ausbildungsordnung im Metall– und Elektrobereich leitet die von den Gewerkschaften initiierte Qualifizierungsoffensive ein / Drastische Reduzierung der Berufsbilder soll einseitiger Spezialisierung und Fachidiotie ein Ende setzen / Rund 200.000 Ausbildungsverhältnisse sind von der Reform betroffen
■ Die 22–jährige südkoreanische Arbeiterin Ji–Hang erzählt der taz in der evangelischen Industriemission von Seoul über ihr Leben, ihre Erfahrungen in den Fabriken und über den Versuch, eine unabhängige Gewerkschaft zu bilden / Gegen Sonntagsarbeit und Hungerlöhne
■ Ende Juli wurde in dem karibischen Inselstaat ein Protestmarsch von Bauern überfallen, über hundert Personen wurden niedergemetzelt / Was zunächst als Konflikt zwischen Bauern erschien, entpuppt sich als Auseinandersetzung zwischen Großgrundbesitzern (“Grandons“) und der sozial engagierten kath. Kirche
■ Nach mehreren Anschlägen auf kurdische Vereinigungen macht die Polizei die Opfer zu Tätern. Innenministerium und Bundesanwaltschaft bereiten Anti-Terror-Kampagne und Verbot der PKK vor
■ Nach dem Ende der Großoffensive der Armee im Norden Sri Lankas berichtet die taz in einer Reihe von Reportagen über die Lage in dem umkämpften tamilischen Gebiet / Heute Teil 1: Flüchtlinge von der Jaffna–Halbinsel über ihre Erfahrungen mit Guerilla und Armee