Irans Präsident Mohammad Chatami trat vor einem Jahr sein Amt an. Fast übervorsichtig führt er sein Land aus der Isolation – stets in Gefahr, von der konservativen Geistlichkeit des Landes zur Unperson erklärt zu werden. Ein Portrait ■ Von Thomas Dreger
Wahrscheinlich wird die Bundesrepublik Ende September einen anderen Kanzler haben. Ein streitbarer Wahlkampf findet trotzdem nicht statt. Liegt das daran, daß wir nicht mehr miteinander diskutieren – aus Angst, bei abweichender Meinung abgestraft zu werden? Eine Polemik ■ Von Bettina Gaus
Ab Mittwoch geht es wieder rund. Doch welcher Fußballfan weiß schon, woher das Leder kommt? Daß ganze Familien von der Produktion leben? Daß ausgerechnet Kinder die Handarbeit leisten? Ihnen über die Schulter sah ■ Andreas Zumach
EU-Parlament verbietet Tabakwerbung schrittweise ab dem Jahr 2001. Bonn plant Klage vor dem Europäischen Gerichtshof trotz einer halben Million Rauchertoten jährlich in der EU ■ Aus Straßburg Alois Berger
1.201 Tage stand die Enklave unter Belagerung. Ein Sack Mehl kostete 1.000 Mark, ein Kilo Kaffee 60 und Zigaretten 20 Mark. Zuletzt gab es fast nichts mehr zu essen ■ Aus Bihać Erich Rathfelder
■ Interview mit Kemal Fazlagić, Bevollmächtigter des bosnischen Roten Kreuzes in Deutschland, über die immer schlechtere Versorgungslage im eingekesselten Sarajevo
Mogadischu-Flugzeugentführerin Soraya Ansari in norwegischer Auslieferungshaft / Ex-Stasi-Agent: Sie ist nach wie vor PFLP-Agentin / Jetzt weitere Verhaftungen in Deutschland? ■ Aus Oslo Reinhard Wolff
In Sarajevo war auch kurz vor Ablauf des Nato-Ultimatums unklar, wie viele Waffen an die UNO abgegeben worden sind / Doch die Stadt hofft weiter auf die „Wende zum Besseren“ ■ Aus Sarajevo Erich Rathfelder
Die Beerdigung des ermordeten ANC-Führers Chris Hani offenbart die Enttäuschung der schwarzen Township-Jugend Südafrikas / Straßenschlachten und flammende Reden ■ Aus Soweto Willi Germund
Hunderte von Toten in der Provinz/ Angebliche „Stammeskämpfe“ von außen gesteuert/ Die Regierung wird verantwortlich gemacht/ Opposition fürchtet Ende der Demokratisierung ■ Aus Nairobi Bettina Gaus
Nicht jede ostdeutsche Stadt ist Hoyerswerda. In Fürstenwalde, 60 Kilometer von Berlin entfernt, ist Fremdenhaß ein Fremdwort und praktische Solidarität an der Tagesordnung. Eine Ausnahme? ■ VON THORSTEN SCHMITZ
Die jüngste Welle wahlloser Morde an Katholiken versetzt die Bewohner von Nord-Belfast in Angst und Schrecken/ Protestantische Paramilitärs haben sich reorganisiert ■ VON RALF SOTSCHECK
Immer mehr Leute, einst aus der westdeutschen Provinz eingewandert, wollen plötzlich weg aus der Hauptstadt. Zu schnell und doch zu dürftig verändere sich alles. Doch schon der Gedanke an Abwanderung führt oft in die Identitätskrise. Berlin macht süchtig. Erste Erfahrung eines Selbsthilfeversuchs. ■ VON PHILIPPE ANDRÉ
Die deutsch-polnische Freundschaft ist zwar vertraglich besiegelt, aber nur die Polen wollen auch Freundschaft. Die Deutschen dagegen beäugen ihre Nachbarn voller Mißtrauen. Ein Grenzgang an Oder und Neiße ■ VONBASCHAMIKA
Allen Abschreckungsbemühungen der Hongkonger Kolonialregierung zum Trotz machten sich auch in diesem Jahr wieder Tausende vietnamesischer Boat people auf nach Hongkong — in der unbeirrbaren Hoffnung, ihr Traumziel Kalifornien eines Tages doch noch zu erreichen. In der britischen Kolonie gestrandet, müssen sie nun mit der Wiederaufnahme der Zwangsabschiebung rechnen. ■ AUSHONGKONGHANSVRIENS
Kinderpornographie ist ein Verbrechen mit extrem hoher Dunkelziffer und geringem Risiko — denn auf die Täter warten Strafen nicht höher als bei Beleidigung. Die Bundespost verdient kräftig mit am Geschäft. ■ VON FRAUKE HOMANN