Der Golfkrieg hat die Gewaltspirale zwischen Israelis und PalästinenserInnen noch weiter gedreht, unter der die Frauen in besonderer Weise zu leiden haben. Ihre Kinder wiederum wachsen als eine Kriegsgeneration heran; die Erwartungen der Erwachsenen lasten auf ihnen. Und alle Beteiligten des jüdisch-palästinensischen Konfliktes können in der dauernden Anspannung nur leben, indem ihre Wahrnehmung Teile der Realität ausblendet. ■ VON UTE SCHEUB
■ Eine Reise in die Provinz der Sowjetunion: auf die Halbinsel Kamtschatka. Lachs ist alltäglich, Gemüse ein Leckerbissen. Nach sechs Jahren Perestroika: Angst vor der Marktwirtschaft und ausgedehnte Waldspaziergänge. VON TRISTAN TROLL
■ Der kroatisch-serbische Konflikt verschärft sich jeden Tag. Wieder einmal wird die Geschichte umgeschrieben, diesmal fallen die Opfer des Ustascharegimes während des Zweiten Weltkrieges aus dem Geschichtsbild/ Von Erich Rathfelder
An der Ostsee beginnt die Saison, doch an den ostdeutschen Stränden will kein rechter Hoffnungsschimmer aufkommen. Begeistert vom nostalgischen Charme der Bäderstädte zückt so mancher Westtourist die Kamera, um ehemalige Nobelhotels oder dem Verfall preisgegebene Ferienvillen zu fotografieren, für die Einwohner jedoch ist die Lage schwieriger denn je. Die ehemaligen Ferienobjekte des FDGB sind geschlossen, die Angestellten entlassen. Die Privatisierungspolitik der Berliner Treuhand verhinderte bislag, daß auch an der Ostsee der Tourismus einen Aufschwung nehmen kann. ■ Von Vera Gaserow
Sie sind aus den Waisenhäusern geflohen, werden von der Bahnpolizei geschlagen, von Dealern mit Farblacken zum Schnüffeln versorgt und für Pfennigbeträge zur Prostitution gezwungen/ Fünfzig Kinder leben im Dschungel des Bukarester Nordbahnhofs ■ Aus Bukarest Peter Dammann
■ Zwischen dem Terror der Sikh-Separatisten im Pandschab und der Polizeigewalt von Indiens Zentralregierung werden die Verfechter eines dritten Weges...
Eine deutsch-deutsche Geschichte: 1938 zwangsarisiert, wollen die ehemaligen Besitzer das Werk zurück — doch auch die Familie des Arisierers hat Ansprüche angemeldet. Indes hat die Treuhandanstalt den Markennamen „Club“ bereits weiterverkauft. Die Juristen werden viel Arbeit bekommen ■ Von Anita Kugler
Während der Bagdader Brandt-Misson wurden Humantitätsgefühle und Tränendrüsen strapaziert/ Etliche Experten, die der Unterhändler mitnehmen durfte, hatten für deutsche Unternehmen kassenfüllend Iraks Militärmaschinerie hochgepäppelt/ Saddams Lieblinge waren bereits frühzeitig ausgereist ■ Von Thomas Dreger
Fünfzehn Erfurter jüdischer Herkunft kehrten nach 1945 in ihre Heimatstadt zurück, gefolgt von wenigen Überlebenden der umliegenden Lager Jüdisches Leben wäre wieder möglich gewesen, hätte es in der DDR nicht einen neuen, als Antizionismus verbrämten Antisemitismus gegeben ■ Von Henning Pawel
Regine Hildebrandt (SPD), Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen in Brandenburg/ Die gelernte Biologin ist vier Tage nach Gründung der Ost-SPD in die Partei eingetreten/ Soziales Engagement steht für sie im Vordergrund/ „Sie sind die einzige, die für uns redet“ ■ Von Brigitte Fehrle
■ Sieben Jahre nach dem Mord an Premierminister Maurice Bishop und der US-Invasion ist das katastrophale Ende der grenadinischen „revo“ noch immer allgegenwärtig/ Der tote Premier wird als Märtyrer verehrt und die nationale Elite tut sich schwer damit
Der Rückgang des Tourismus in Italien hat keineswegs nur negative Auswirkungen/ Die Ära des „Postgermanismus“ hat begonnen/ Man entdeckt die Unabhängigkeit vom Wohlwollen deutscher Reiseunternehmen/ Rückgang der Besucherzahlen nützt dem Umweltschutz und stärkt das Selbstwertgefühl ■ Aus Italien Werner Raith
An der Gedenkstätte für das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück ist die „Wende“ bisher fast spurlos vorbeigegangen/ Die Museumskonzeption ist noch die vom ZK der SED abgesegnete/ Jüdinnen, Bibelforscherinnen, Sinti und Roma, Prostituierte und „Berufskriminelle“ wurden darin „vergessen“ ■ Von Ulrike Helwerth
Hunderttausende mexikanisch-indianischer Wanderarbeiter sind auf illegale Arbeit in den USA angewiesen/ Mexiko ist Arbeitskräftereservoir und Billiglohnland für die Staaten/ Am „Grenzzaun“ stoßen „Erste“ und „Dritte Welt“ aufeinander ■ Von Matthias Kopp