■ Kamputschea bereitet sich ungläubig auf einen Frieden vor / Zehn Jahre nach der Vertreibung der Roten Khmer steht jetzt der Abzug der Vietnamesen zur Debatte Felder und Märkte beleben sich wieder / In schwer zugänglichen Waldgebieten geht der Krieg weiter / Noch immer 300.000 Kamputscheaner in Flüchtlingslagern festgehalten Zehn Jahre ist es her, daß die Roten Khmer vor den heranrückenden Vietnamesen nach Thailand flüchteten und ein ausgeblutetes Land zurückließen. In Pnom Penh richtete sich eine neue Veraltung ein, zusammengewürfelt aus alten Beamten von Prinz Sihanouk, ehemaligen Roten Khmer, die sich gegen Pol Pot aufgelehnt hatten, und anderen, die erst kurz zuvor, unter dem wachsamen Blick der „vietnamesischen Helfer“ die Front gewechselt hatten. Die Vietnamesen wurden von den einen als Agenten der „Kolonisation“ bezeichnet, von anderen als rein technische Unterstützer der noch unbeholfenen Verwaltung. Ein großer Teil der „vietnamesischen Freiwilligen“ ist im Lande gebli
■ Benno Müller-Hill, Mitarbeiter am „Institut für Genetik“ der Universität Köln, wendet sich gegen eine Verurteilung der Gentechnologie überhaupt. Sein Artikel ist eine Erwiderung auf den Aufsatz von Bernhard Claußen „Gentechnologie als Politikum“, aus: 'Perspektiven des Demokratischen Sozialismus‘, Heft 2/88
■ Eine 79jährige Frau saß wochenlang auf der Straße. Zwei Jahre ist das her. Und alle wollten ihr helfen. Das Sozialamt, die Kirche, die Ordnungsbehörden, die Zeitung, das Gesundheitsamt, die Justiz, die Psychatrie. Nur: die Frau war von der Art der Hilfe alles andere als angetan: Aufzeichnungen von einem längst vergessenen Vorfall
■ Eskortiert von einem schwarzen Wolga fuhr die Vorsitzende der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg in das Sperrgebiet von Tschernobyl 8.000 Soldaten arbeiten an der Entseuchung der „Zone“ / Neue Zahlen über Tote und Verstrahlte als Folge der Reaktorkatastrophe
■ Der „Fall Koskatas“ bringt nicht nur Licht in die real existierende Korruption in Griechenland, sondern auch die Regierung Papandreou in ernste Verlegenheit / Wegen Unterschlagung angeklagter Bankier, Verleger und Fußballklubbesitzer verschwand spurlos auf dem offenen Meer / Regierungskrise in Athen
■ Ein Gespräch mit dem Satanisten „Guru“ Michael Eschner, der sich auf die Lehren Allister Crowleys beruft, über die Ausbildung zum „Mittelklasse-Magier“
■ Jose Lutzenberger wurde 1926 in Porto Alegre (Süd-Brasilien) als Sohn deutscher Eltern geboren. Nach dem Studium der Bodenkunde und Agrarchemie folgten fünf Jahre Praxis im Düngemittel-Handel. 1957 ging er zur BASF nach Ludwigshafen als Diplom-Landwirt und Techniker der Agrar-Chemie. Von 1959-66 arbeitete er als Konzern-Delegierter in Venezuela, danach in Marokko. 1970 kündigte er, um in Brasilien zum „grünen Gewissen“ und freien Berater in Sachen Umweltschutz zu konvertieren
■ Das Deutschtum gedeiht unter Apartheid-Bedingungen wie in seinen besten Zeiten: Es bringt viele Mitläufer, zuviele Mittäter und sehr wenige Widerstände hervor / Ein Bericht über wahre Weiße, weise Unternehmer und gute Schwarze
Mit Qualifizierungsprogrammen und neuen Arbeitsplatzangeboten soll die strukturell bedingte Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt in den Stahlstandorten abgebaut werden / Mittel für neun Pilotprojekte ■ Von Helga Kuhn