Unser so genanntes Gesundheitssystem hat große Schwierigkeiten damit, gebrechlichen und dem Tode nahen Menschen ein würdevolles Sterben zu ermöglichen. Eine kleine Erzählung in Form einer Krankengeschichte – anstelle einer Theorie
Die Verfassung Moldawiens garantiert dem „Land der Gagausen“ einen weitgehenden Autonomiestatus. Seither ist Separatismus kein Thema mehr. Doch wirtschaftlich aufwärts geht es nur langsam ■ Aus Komrat Barbara Oertel
Attacken rechtsradikaler Jugendlicher auf „ausländische Mitbürger“ – die gibt es nur im Osten, möchten die Kolbermoorer im christsozialen Bayern glauben –möchten ■ Von Phillip Maußhardt
Auf den Straßen von Japans ehemaliger Kaiserstadt wandeln falsche Geishas. Die Traditionalisten sind empört. Doch das Geschäft mit der Verkleidung boomt und begeistert männliche Touristen ■ Aus Kioto André Kunz
Dana International hat den Grand Prix nach Jerusalem geholt. Doch gelitten ist sie dort nicht. Bei der Preisverleihung an die Siegerin kommt sie ins Straucheln ■ Aus Jerusalem Jan Feddersen
Obwohl sich alle sechs Oppositionskandidaten zurückgezogen haben, finden die Präsidentschaftswahlen statt, als sei nichts geschehen. Nur die Wähler bleiben aus. Das Ergebnis steht trotzdem bereits vorher fest ■ Aus Algier Reiner Wandler
Statt offener Nazi-Symbole bestimmen codierte Rituale der Rechtsextremen das Bild in den Fankurven bundesdeutscher Fußballstadien. Daran kann auch das Engagement von Hertha BSC Berlin nur wenig ändern ■ Von Barbara Junge
Derzeit erlebt Nigeria die schwerste ökonomische und soziale Krise seit Menschengedenken. Von den freien Wahlen, die dem Land eine Demokratisierung bringen sollen, erhoffen sich die meisten Menschen daher nur wenig ■ Aus Lagos Dominic Johnson
Manche haben keine Klitoris mehr, anderen fehlen die Schamlippen. Als Zeuginnen treten junge Frauen aus afrikanischen Familien in dem ersten Strafprozeß wegen Genitalverstümmelung in Frankreich auf ■ Aus Paris Dorothea Hahn
Weihnachtsfilme sind auch Mütterfilme. Vor allem die klassische Hollywoodproduktion feiert in ihren Festtagsstreifen gern die treusorgende Hand der Übermutter, die alles tut, damit es Mann und Kindern gut geht. Familienglück ist höchstes Mutterglück. So soll es sein. Und wenn sich mal ein Schwarzenegger nach Hollywoodmutterart daran versucht, alles so richtig schön heimelig zu machen, dann merkt er schnell, wie schwer das ist, und richtet ein Familienchaos an. Außerdem: Warum flimmernde Fernseher in Weihnachtsfilmen von zerrütteten Familien zeugen und warum eine Ex-Killerin erst die Drecksarbeit erledigt und dann doch wieder Bescheidenheit übt. ■ Von Verena Mund
Das Bauhaus in Weimar und später in Dessau gilt als Prototyp einer modernen Hochschule für Gestaltung. Frauen allerdings konnten hier nur studieren, wenn sie sich in der Frauenklasse einschrieben. Das bedeutete in der Regel: wenn sie eine Ausbildung in der Weberei absolvierten. Die Studentinnen arrangierten sich mit der Notlösung – und die anfangs eher ungeliebte Bauhausabteilung sorgte in der industriellen Textilfertigung für wichtige Impulse ■ Von Reinhard Krause
Der klassische Feminismus ist überholt, abgehakt, vielleicht sogar schon tot. So lautet die vorherrschende Meinung. Viele seiner einstigen Vordenkerinnen und Starautorinnen indes leben noch – wenn auch häufig in Vergessenheit und nicht selten am Rand des Existenzminimums. Selbstbeobachtungen über den Schwebezustand zwischen verblaßtem Ruhm und drohender Altersarmut ■ von Kate Millett
Das Baskenland sucht Versöhnung. Für viele ist das schwierig. Etwa für Consuelo Ordóñez, deren Mann von ETA erschossen wurde, und für Arantza Raskin, deren Sohn als ETA-Kämpfer im Gefängnis sitzt ■ Aus San Sebastián Reiner Wandler