Das Leben so abbilden, wie es ist, und nicht so, wie es sein soll: Das will Roger Michells Film „Die Mutter“ über Sex im Alter. Leider aber kommt er mit dem realistischen Anspruch auch nicht weiter als bis zum Klischeebild der unwürdigen Greisin
Cry for me, Argentina: Die argentinischen Punkrocker „Attaque 77“ sind in Buenos Aires populärer als die großen Genre-Vorbilder. Am Wochenende tourt das Quartett mit Punk in bester 1977er-Tradition durch Norddeutschland
In ihrer perfekten Naturnachahmung würde man Skulpturen des australischen Bildhauers Ron Mueck eher einer Anatomiesammlung zuordnen als dem Kunstmuseum. Der Hamburger Bahnhof stellt sie trotzdem aus, wegen ihres „seltsamen Zaubers“. Nutzt Mueck am Ende nur optimal Production Values?
Im ColumbiaFritz versuchten sich Stereo Total an „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“. Kurz bevor der Abend Richtung Schülertheater abbog, fingen sie ihn mit ihren Fetenhits auf, verwandelten Widerstand von gestern in Spaß von heute
Hier haben sie geleibt und gelebt. Seit April bietet Sta*-Tours Rundfahrten auf den Spuren toter und verzogener Stars. Nur die Stardefinition lässt zu wünschen übrig: Auch die Anwesen diverser Nazigrößen sind zu besichtigen
Gib nicht auf – das wirkliche Leben existiert: In der Kalkscheune brachte der labile Held authentischer Verlustgefühle Daniel Johnston seine schönen Lieder für Gefühlsfeinmotorische zum Vortrag
Müssen nur wollen: Judith Holofernes und Pola Roy spielen in der richtigen Band zur richtigen Zeit, bei Wir Sind Helden aus Berlin. Ein Gespräch über Konsumverzicht als Verkaufsschlager, Ende der Spaßgesellschaft und kontrollierten Imagetransfer
Depeche-Mode-Sänger Dave Gahan wandelt neuerdings auf Solopfaden. Doch bei seinem Tourstart in Berlin zeigte sich: Seine Fans erlauben es ihm nicht, aus dem Schatten seiner Band herauszutreten
Runderneuert, erholt und glücklich: Die Alternative-Rocker „Placebo“ haben Urlaub vom Ich gemacht und präsentieren im – ausverkauften – Docks ihr neues Album „Sleeping With Ghosts“
Cannes Cannes (VI): Gus Van Sant macht aus dem Massaker von Littleton einen ruhigen Filmessay, Lars von Trier erzählt in seinem Festivalfilm davon, wie überheblich es ist, von Leiden zu erzählen
MTV mausert sich immer mehr zur Abspielstation schlauer Unterhaltungsformate – und schickt die Zeichentrickfiguren Ace Anderson und Dick Kowalski als „Funky Cops“ mitten hinein in das verwirrende Zeichensystem der Popkultur (23.00 Uhr)