Der Hamburger Bahnhof in Berlin zeigt eine Retrospektive des Werks von Wolfgang-Tillmans. Dieser testet in seinen jüngsten Fotoserien erneut die Möglichkeiten des Trägermaterials.
Ergreifend und ungewöhnlich filmisch zeichnete Charlotte Salomon 1940 den Zyklus „Leben? Oder Theater?“, in den sie ihr ganzes Leben packte. Er wird jetzt im Jüdischen Museum Berlin gezeigt
Gordon Matta-Clark zerschneidet Häuser, um ihr Innenleben offenzulegen. Oder er ersteigert im Spiel mit urbanen Brachen ein Stück Bordsteinkante. Im Whitney Museum ist unter dem Titel „You Are the Measure“ eine große Retrospektive zu sehen
Mit „Luxemburg und die Großregion“ überschreitet Europas Kulturhauptstadt 2007 erstmals Landesgrenzen. Einige Ausstellungen im Kulturprogramm sind schon seit letztem Jahr zu sehen
Die große Dada-Ausstellung im Pariser Centre Pompidou ist eine fette, mehrsprachige Enzyklopädie einer der radikalsten und vor allem expansivsten Avantgardebewegungen des letzten Jahrhunderts
Permanente Innovation, Großkunstbewusstsein, Klangfetischismus: Das diesjährige Sonar-Festival in Barcelona zeigte, wie groß die Szene der elektronischen Musik ist, was für eine Vielfalt sie ausgebildet hat und welche Anziehungskraft sie besitzt
Zur Aufgabe der Gegenwartskunst: Die 7. Sharjah International Biennial „Belonging“ soll das drittgrößte Scheichtum der Vereinigten Arabischen Emirate als das kulturelle Zentrum der arabischen Welt auf die internationale Landkarte bringen
Wie man den Gott des Todes betrügt: Ein Gespräch mit dem mexikanischen Schriftsteller und Literaturkritiker Alberto Ruy Sánchez über Globalisierung, barockes Denken, protestantische Ethik und darüber, was die USA mit den alten Azteken und Lateinamerika mit der islamischen Welt gemein haben
Hysterie und Splatter: Bisher war die Auferstehung im Fleische ein Vorrecht von Jesus Christus. Nun versucht es auch Mel Gibson mit seinem Film „Passion“ und tritt damit einen ideologisch heftigen Streit um christliche Propaganda und Antisemitismus los
Eine große Ausstellung in der Düsseldorfer Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen feiert die Renaissance des Surrealismus. Bretons Atelierwand wirkt vor dem Hintergrund der laufenden „documenta“ wie ein früher Abschied vom Eurozentrismus
Rätselhaftes Serbien: Die Weltöffentlichkeit schaut auf Den Haag, weil sie sich von dort Auflärung über die Verbrechen des Slobodan Milošević erhofft. In Belgrad nimmt man den Prozess ungerührt hin – selbst die frühere Opposition vom Radiosender B 92 hält die Anklage für dilettantisch vorbereitet
Rockfibel statt Mao-Bibel: Aus Protest stand Cui Jian 1989 mit Trompete und verbundenen Augen auf dem Tiananmen-Platz in Peking. Heute möchte er jedoch viel lieber als die Rocklegende Chinas gelten
Wucherndes Material: Kurt Schwitters' Merzbauten waren Zeichen dafür, wie sich Kunst und Leben verbinden lassen. Die meisten Gebäude sind heute zerstört oder werden nicht als Kunstwerke anerkannt – wie ein Haus auf der norwegischen Insel Hjertøy ■ Von Wolfgang Müller
Hoffotograf des Kulturbetriebs: Thomas Struths erste Retrospektive hat in Nimes eröffnet. Sie könnte Folgen für die Kunstakademie Düsseldorf haben ■ Von Ulf Erdmann Ziegler
Peter Brook inszeniert mit „Je suis un phénomène“ eine Recherche zur phantastischen Erinnerungswelt des russischen Gedächtniskünstlers Shereshevsky, der in den dreißiger Jahren sein ungewöhnliches Talent in einem Moskauer Zirkus zur Schau stellte ■ Von Jürgen Berger
Gartenparties, Festmahle, Kreuzfahrten: So ist Griechenland. Auch Kultur kann sehr schön sein: Erst stellt man sich vor, dann trottelt man mit neuen Bekannten durch die Gegend, alles weltgewandte Menschen. Beim Literatursymposium in Athen tummelte sich auch ■ Detlef Kuhlbrodt
Zwischen Leerlauf und Hysterie: In aufwendigen Inszenierungen zeigt das Kunstmuseum Wolfsburg Bruce Nauman, den Vater verschiedenster Club-, Trash- und Popstrategien, mit Videos, Audioinstallationen und Neonarbeiten. Nauman möchte sie als „Schlag ins Genick“ verstanden wissen ■ Von Harald Fricke