Gemütlich war sie, die fußläufige Hauptstadt Bonn. Die Politik war so übersichtlich wie die Stadt selbst, in der man auf Schritt und Tritt über Regierungsgebäude und Bundespolitker stolperte. In Berlin wird es vorbei sein mit der rheinischen Nähe, und Frikadellen wird man nun Buletten nennen müssen. Ein letzter Spaziergang ■ Von Markus Franz
■ In vielen Orten des Kosovo leben Serben und Roma in Furcht und Schrecken. Die KFOR-Truppen schützen sie nicht überall vor Brandstiftung und Plünderung
■ Die Anrainerstaaten von Jugoslawien pochen auf Schutz durch die Nato. Bulgarien und Rumänien drängen auf baldigen Beitritt zur Allianz, Albanien ist ein williger Vollstrecker jedweder Nato-Forderung, sagt der albanische Präsident Rexher Mejdani im taz-Interview
Mit neudeutscher Großmannssucht hat der Umbau von Sir Norman Foster nichts gemein. Als krasser Widerspruch zum historischen Teil entstand unter der Hightech-Kuppel ein streng funktionaler Plenarbereich. Doch dem Bauwerk fehlt die Seele ■ Von Rolf Lautenschläger
Die Attacken der Nato und die Gegenwehr der jugoslawischen Armee werden heftiger. In Belgrad verfluchen die Menschen die Nato, flüchten sich in die Keller oder beobachten fasziniert die nächtlichen Luftangriffe. Die Bomber zielen auf die Infrastruktur des Landes, doch die Armee hat für Jahre vorgesorgt. ■ Aus Belgrad Andrej Ivanji
Architektur und Städte in der Bundesrepublik nach dem Zweiten Weltkrieg negierten das Nazierbe. So entstanden Grünflächen in Metropolen und zersiedelte Großdörfer auf dem Land. Aber auch in der neuen Urbanität der Postmoderne wurde vergessen, daß Städte nicht zuerst durch ihre Bauten leben, sondern durch ihre Bewohner. Teil VII der Serie „50 Jahre neues Deutschland“ ■ Von Uwe Rada
■ Vertagt. Nicht auf den St. Nimmerleinstag, sondern bis nach Ostern. Bei den Gesprächen über den Atomausstieg ging es gestern nur um die Steuerbelastungen der Konzerne.
■ Schneemassen haben in einigen Alpenregionen Großalarm ausgelöst. In der Nähe des fränzösischen Chamonix schlug eine „Jahrhundertlawine“ eine Schneise der Verwüstung und riß mindestens zehn Menschen in den Tod
■ Die Arbeitsämter versuchen sich als Dienstleister für Jugendliche. Doch die staatlich finanzierten Kurs- und Jobangebote sind gar nicht so leicht an Frau und Mann zu bringen. Und die Wirtschaft hält sich fein raus.
Jochen Kalina ist Polizist. Zuständig für entlaufene Jugendliche. Dort, wo die meisten von ihnen hingehen, wenn sie auf ihr Zuhause keinen Bock mehr haben. Sozialarbeiter kümmern sich um diese Halbwüchsigen erst, wenn sie wirklich ein Leben in Normalität anfangen wollen. Für die Zeit davor sind es ausgerechnet Polizisten, die zu ihren Schutzmännern werden. Was sie den Entlaufenen bieten können, ist nicht das Wärme- und Hilfsprogramm der Jugendfürsorge. Denn sie können notfalls auch hart durchgreifenund sie gegen ihren Willen zu den Eltern zurückbringen. Jochen Kalina und seine KollegInnen haben eine Autorität, die von den Kindern respektiert wird – weil sie Halt gibt. Mit den Bahnhofspolizisten auf mittnächtliche Streife in Hamburg ging ■ Per Hinrichs
Rußlands Mafia funktioniert besser als der postsozialistische Staat. Was sie den Geschäftsleuten abknöpft, empfinden manche sogar gerechtfertigter als die Besteuerung. Und die Behörden nehmen's hin. Mit dem Mafiagünstling Wolodya sprach ■ Ernst von Waldenfels
■ Rostock-Lichtenhagen. Symbol für rechtsextreme Anschläge in Deutschland. Die NPD will heute in dem Stadtviertel aufmarschieren. Provoziert hat sie damit zunächst einmal ein Bündnis gegen Rechts