Gilbert Furian saß sieben Monate im Stasi-Untersuchungsgefängnis Hohenschönhausen. Heute zeigt er es Besuchern. Bei den Führungen redet er sich alles von der Seele.
Im Hildesheimer Dom sind die Mauern feucht und die Heizung und Elektrik sind marode. Ab 2010 soll der Dom für 20 Millionen Euro saniert werden. Dem Bischof Bernward, der einst Türen und Säule nach römischem Vorbild schaffen ließ, würde es gefallen
Wenn das gesungene Drama die eigene Seele öffnet: Die Elektra der Sängerin Jeanne-Michèle Charbonnet an der Deutschen Oper. Inszeniert von der Intendantin Kirsten Harms in einer musikhistorisch interessanten Doppelpremiere
Endzeiterwartungen bleiben am Bremer Theater beim ersten Saisonauftakt unter Hans Joachim Frey unerfüllt: Dafür darf die Jugendsparte erstmals zeitgleich mit der Oper die Spielzeit eröffnen. Pralles Gegenwartsmusiktheater und konzentrierte „Moby Dick“-Adaption: Beide begeistern auf ihre Weise
Die Opernkompanie Novoflot bringt mit „Kommander Kobayashi, Staffel drei“ in den Sophiensælen ihre begeisternd gestartete Spaceopernsaga über die Abenteuer der fünf „Hermenauten“ zu einem etwas enttäuschenden Abschluss
Barfüßige Salsa-Senioren, mitreißende linksradikale Prediger, in Kabelsalaten verhedderte Jungs und expressive House-Tänzer: Das New York Festival im Haus der Kulturen der Welt lässt sich gut an
Die ältesten sind aus Elfenbein und Ebenholz und wiegen ziemlich viel: 61 Exponate der Taktstock-Sammlung des polnischen Dirigenten Tadeusz Strugala sind derzeit in Lübeck zu sehen. Er sammelt die wertvollen Stücke seit über 40 Jahren. Ein Gespräch über das Werkzeug der Dirigenten
Johan Bruyneel, sportlicher Leiter des Spitzenreiters Alberto Contador, steht vor dem achten Tour-Sieg in neun Jahren. Er ist der Vordenker des Radsports alter Prägung - und auf Sponsorensuche.
Die Chorformation „Weißer Rausch“ konfrontiert antinational erzogene Deutsche mit ihrer Unfähigkeit, ihre traditionellen Lieder zu singen. Das geschieht in einer multimedial begleiteten Wanderung im Hochbunker auf dem Hamburger Heiligengeistfeld
Die Hamburger Band „Fink“ gibt es nicht mehr. Nun macht Sänger und Gitarrist Nils Koppbruch weiter – nicht so ganz alleine, und irgendwie auch nicht so ganz weit entfernt vom melancholisch-wortschöpferischen Sound von früher. Und deutschen Country suchen Sie bitte auch weiterhin anderswo
Die Jäger aus dem Takt gebracht: An der Deutschen Oper wollte Alexander von Pfeil Webers „Freischütz“ neu einstudieren. Aber dazu fehlte ihm jede Idee. Und der Dirigent fuchtelte nutzlos
Viel Gospel, aber wenig Baptistenkirchenekstase: Radiomoderator Ron Williams hat mit „King of Love“ ein Musical über Martin Luther King geschrieben. In der Gedächtniskirche wurde es vor mitklatschfreudigem Publikum aufgeführt
In Oldenburg wird John Adams’ nicht unumstrittene Oper „The Death of Klinghoffer“ aufgeführt. Trotz der Befassung mit Nahostkonflikt und Mord im Namen der Politik: Als Begleitmusik zum Krieg gegen den Terror taugt das hierzulande selten gespielte Stück wirklich nicht
„Ich möchte Töne herstellen, die ich selbst noch nie gehört habe – ganz egoistisch.“ Der Hamburger Asmus Tietchens gilt als Wegbereiter der Konkreten Musik. Sein Ehrgeiz ist es, noch nie gehörte Geräusche in seinen Stücken festzuhalten. Dafür nimmt er auch ein sehr bescheidenes Leben in Kauf