■ Die 18 Alpha-Jets der deutschen Bundeswehr, die als Teil der mobilen Eingreiftruppe der Nato in der Türkei stationiert werden, sind auf dem Stützpunkt Erhac, rund 400 km von der irakischen Grenze entfernt, gelandet. Vor dem Abflug in Oldenburg hatten rund 200 Blockierer den Start der Bomber zu verhindern versucht.
■ Während auf dem Luftwaffenstützpunkt Oldenburg die Vorbereitungen für die Entsendung eines Geschwaders in die Türkei auf Hochtouren laufen, werfen Grüne und SPD der Bundesregierung vor, sie mache sich mitschuldig an der Verschärfung der Kriegsgefahr am Golf und habe in dieser brisanten Angelegenheit am Parlament vorbei entschieden.
■ Die Hilfsaktionen für die UdSSR erinnern an die US-Spenden für Nachkriegsdeutschland/ Die UdSSR-Bürger sollen sehen, wer die wahren Freunde in der Not sind/ Noch herrscht Chaos bei den Helfern
■ Grüne in großer Einheit: Zwei Vertreter der DDR-Grünen wurden in den Bundesvorstand aufgenommen, trotz prominenter Austritte hin zur Linken Liste/PDS gab es keinen Linienstreit. Vorstandssprecher Ströbele verglich die Deutschlandpolitik der SPD mit der Bewilligung der Kriegskredite, wollte aber eine Koalition nicht völlig ausschließen ...
■ Die NVA löst sich auf. War das Leben der Berufsoffiziere ein Irrtum? Wer die neue Uniform bekommt, verliert wenigstens nicht den Job. In Eggesin hängt die gesamte Wirtschaft am Tropf der Armee.
■ Immer mehr europäische Staaten wollen das Krisenmanagment am Golf nicht allein den USA überlassen - und auch in Bonn mehren sich die Stimmen, die einen Einsatz der Bundeswehr in der erdölreichsten Region der Welt fordern. Doch noch steht solchen Wünschen das Grundgesetz entgegen. Es verbietet Operationen deutscher Soldaten außerhalb des Verteidigungsgebiets der Nato. Außenminister Genscher schließt den Einsatz der Bundeswehr unter UNO-Flagge aus - bevor nicht die Verfassung geändert ist.
■ Außenpolitik auf Zeit - wo westdeutsche Politiker kein Aktionsfeld mehr sehen wollen, agiert ein Westberliner Friedensforscher in der DDR als Realpolitiker: Ulrich Albrecht sieht im Abschluß eines Stationierungs- und Abzugsvertrages zwischen der DDR und der Sowjetunion einen Dienst für das künftige Deutschland.
■ Prof. Ulrich Albrecht, zur Zeit Planungschef von Außenminister Meckel, über Abrüstung, Abzug der sowjetischen Truppen und Arbeitsplätze in der DDR-Rüstungsindustrie
■ Nachdem das Oberverwaltungsgericht in Münster am Mittwoch in zweiter Instanz einen Antrag von 12 Bürgern auf vorläufigen Stopp der Transporte abgelehnt hatte, rollten am Donnerstag morgen die ersten Trucks der US-Armee mit C-Waffen vom pfälzischen Clausen zum Zwischenlager in Miesau. Insgesamt 100.000 Giftgasgranaten sollen auf das pazifische Johnston Atoll befördert werden.
■ Der Countdown läuft, ab 23.7. rollt die heiße US-Ware über bundesdeutsche Straßen und Schienen. Und immer noch hält es die Bundesregierung nicht für nötig, die Bevölkerung über Transportwege, -zeit und Risiken zu informieren. Der taz liegt die geheime Vereinbarung zwischen den USA und Bonn über die „Operation Lindwurm“ vor, die die Behauptung Bonns widerlegt, man müsse sich dem US-Diktat beugen.