Die alten Bäume sollen verschwinden. Bald wird es den Stuttgarter Mittleren Schlossgarten womöglich nicht mehr geben. Die Polizei plante nach Kontext-Informationen schon einen Großeinsatz für die Nacht zum 6. Februar, hat ihn jetzt aber auf Eis gelegt. Der Originalplan der Deutschen Bahn zeigt: Rot wird gefällt, gelb versetzt. Der Schlichterspruch von Heiner Geißler, Bäume zu versetzen, aber nicht zu fällen, diese Empfehlung ist keinen Pfifferling mehr wert. Vielleicht stoppt der Verwaltungsgerichtshof Mannheim die Arbeiten noch, wenn eine BUND-Eingabe Erfolg hat. Sicher ist aber: Das Abholzen der uralten Platanen trifft die Projektgegner ins Herz
Wieder mal rückt die Polizei zu Tausenden aus, um der Bahn die Brocken wegzuräumen. Diesmal wird der Südflügel des Hauptbahnhofs fallen. Der Stuttgarter Polizeipräsident Thomas Züfle ist darob überhaupt nicht amsued. „Es ist nervig“, sagt er. Was sein Verständnis für die Demonstranten wert ist, wird sich schnell zeigen
Zwei Brüder treten gegen die deutschen Bischöfe an. Nicht weil sie Ungläubige wären. Nein, sie sind fromm, haben selbst einen Verlag und wollen nicht dulden, dass die Kirche Geschäfte mit Sex macht – mit dem katholischen Weltbildverlag. Nun haben die Bischöfe beschlossen, sich von dem sehr weltlichen Unternehmen zu trennen. Und daran sind die katholischen Rebellen aus dem Allgäu nicht unschuldig
In einem Städtchen draußen im Land begeben sich merkwürdige Dinge. Die Lokalzeitung huldigt dem Bürgermeister, der Wirt schlägt seinen Kellner. Kumpanei und Kungelei. Aber gibt es das nicht vielerorts? Doch dann schreibt einer über alles im Internet. Ob man die Geschichte glauben kann? Vielleicht. Vielleicht will man nicht. Und vielleicht erkennt mancher ja auch sein Städtchen da in Baden-Würt-temberg wieder
Stuttgart 21 als Ende der Basta-Politik? Nun ja. Im Streit über den Bahnhof stecken auch postdemokratische Lehrstücke: War bereits die Geißler’sche Schlichtung eine Parodie auf echte Bürgerbeteiligung, ist nun die Volksbefragung eine Entmündigung des politisch engagierten Bürgers, eine Farce
Beide großen Parteien Griechenlands eint eine Kultur der Klientel-Politik. Eine Große Koalition, ein gemeinsames Meistern der Krise, das ist der Politik dort völlig fremd.
BIOMETRIE Mit dem Handy auf ein beliebiges Gesicht zielen und sofort alles über den anderen wissen: Mit Facebook könnte das bald Wirklichkeit werden. Norddeutsche Datenschützer legen sich jetzt mit dem US-Riesen an. Ist die Privatsphäre noch zu retten?
Die Stadt Stuttgart wirbt gerne mit ihrer Kinderfreundlichkeit. Wer aber einen Krippen- oder Kitaplatz braucht, kann lange suchen. Weil die Plätze nicht zentral vergeben werden, stellen sich die Mütter in bis zu 20 verschiedenen Kitas vor. Und die haben lange Wartelisten. Es fehlt einfach an Plätzen. Auch an den Bauplätzen
Immer wieder im September wurde in Baden-Württemberg Geschichte geschrieben. Und so steht eine September-Chronik am Anfang unserer neuen Serie „Landvermessung“
Die Stuttgarter Alexanderstraße ist ein Symbol der neuen schwäbischen Bürgerlichkeit. Mit Platz für Utopie, die sich in der Projektwerkstatt an den Bopserstaffeln einquartiert hat: eine ambitionierte Lebens- und Politikgemeinschaft, offen für alle. Und während im Keller Marx gelesen wird, gönnt man sich ein paar Stockwerke weiter oben im Haus auch schon mal Champagner
Inzwischen schütteln selbst loyalste Ermittler den Kopf angesichts des „ehernen Gesetzes“, das in Baden-Württemberg vorherrsche: „Die Polizei in diesem Land macht keine Fehler.“
FUKUSHIMA Betreiber Tepco leitet tonnenweise radioaktiv verstrahltes Wasser kontrolliert ins Meer. Dazu fließt völlig unkontrolliert weiter Wasser aus einem Leck in den Ozean
Die Erfolgsbilanz, die Westerwelle in Stuttgart präsentierte, ist gefälscht. Die FDP hat so ziemlich alles falsch gemacht. Und Westerwelle ist ein Chef auf Abruf.
Im alten Hartz-IV-Regelsatz waren noch Beträge für Alkohol und Zigaretten enthalten. Diese Posten einfach zu streichen, riecht gewaltig nach einem willkürlichen Rechentrick.