Von parallelen Gesellschaften: Der Kulturhistoriker Sander Gilman vergleicht die Integration der Juden im 19. Jahrhundert mit der von Muslimen heute. Ein Gespräch über Assimilation und Rückständigkeit, die mangelnde Durchlässigkeit der deutschen Mittelschicht und den Integrationsfaktor Bildung
Papiermühlen hier, Übersetzungsstreitigkeiten dort: Herman Melville ist neu zu entdecken. Eben sind Daniel Göskes ungewöhnliche Lebensbeschreibung des Autors sowie Friedhelm Rathjens „Moby Dick“-Übersetzung erschienen
Die Integrationsdebatte geht in eine falsche Richtung: Dass es hierzulande viel Absonderung und wenig Anpassung gibt, liegt nicht an den Zuwanderern. Vielmehr ist es Sache der Aufnahmegesellschaft, die Bedingungen einer wirklichen Integration zu schaffen. Deutschland hat da Nachholbedarf
Kafkas innerer Terror und der nach außen gewendete Zerstörungstrieb unserer Zeit: Der Übergang von der traditionalen zur modernen Gesellschaft führt nicht mehr zur Abwesenheit Gottes und des Gesetzes, sondern zu einer Radikalisierung der Tradition. An die Stelle des Künstlers ist der Attentäter getreten
Auf einer Weimarer Tagung zum „Kommunismus im Museum“ gerieten deutsche Studenten und osteuropäische Museumsmacher aneinander: Ist es möglich, deutsche Strategien der Vergangenheitsbewältigung zu exportieren?
Anspruch und Wirklichkeit: „Chancengleichheit“ ist in der Politik zur gefälligen Antwort auf die soziale Frage geworden. Was dadurch ausgeblendet wird, zeigt die Soziologie – in dem Fach geht es um jene Mechanismen, die Ungleichheit reproduzieren
Seit dem Amtsantritt von George W. Bush wurden die Bundesmittel für US-Metropolen wie New York systematisch gekürzt. Aus dieser Politik spricht eine Skepsis gegenüber der Großstadt, die in der amerikanischen Geschichte tief verwurzelt ist
Ein Gespräch mit dem tunesischen Regisseur Nouri Bouzid über seinen neuen Film „Puppen aus Ton“, Tabuthemen in der arabischen Welt, mangelnde Opposition und das Selbstbewusstsein der Frauen
In den USA kommt morgen Michael Moores „Fahrenheit 9/11“ ins Kino. Wird der umstrittene Dokumentarfilm dazu beitragen, dass Bush abgewählt wird? Oder ist er jetzt schon Schnee von gestern? Eine Kritik aus US-amerikanischer Perspektive
Was macht Amerika aus? Und gehören Latinos, „Multikulturalisten“ und Liberale überhaupt dazu? In seinem neuen Manifest, ein Buch zum aktuellen Kulturkampf in den USA, verdächtigt der Politologe Samuel Huntington sie unamerikanischer Umtriebe
Ayaan Hirsi Ali ist neulich zur zweitbeliebtesten Niederländerin gewählt worden. Eine Muslimin und Liberale. Schön und aufrecht. Gerade deshalb kämpft sie gegen falsche Toleranz islamischen Einwanderern gegenüber. So erreicht sie die Popularität, die ein Möllemann in Deutschland vergebens suchte
Die Werbeagentur „Zum Goldenen Hirschen“ hat nicht bloß den Grünen die Wahl 2002 gerettet. Sie versöhnt Gutmenschen und die zynische Werbewelt. Scheitert sie jetzt an der Aufgabe, Rot-Grün in der Kanzlerdämmerung sexy zu machen?
Vor zwei Jahren erschoss ein Schüler in Erfurt 13 Lehrer, zwei Mitschüler des Gutenberg-Gymnasiums und einen Polizisten. Nun bringt ein Buch über das Massaker den Alptraum zurück. Bei einer Lesung greifen Gutenberg-Schüler die Autorin an