Das Moratorium der Bundesregierung stößt auf Kritik bei den Spitzenverbänden der Wirtschaft. Ein zu schneller Ausstieg könnte die Strompreise hochtreiben. Merkel sagte ein Treffen ab.
BUNDESREGIERUNG So schnell kann es gehen: Im Laufe von drei Tagen knickt die schwarz-gelbe Regierungskoalition beim Atomkurs ein – zumindest ein bisschen
VonH. GERSMANN / M. LOHRE / G. REPINSKI / P. WRUSCH
Die acht ältesten Atomkraftwerke in Deutschland erhöhen das Unfallrisiko: Sie sind spröde, ermüdet, verschlissen und wären heute nicht mehr genehmigungsfähig.
Höchster Exportüberschuss in der Geschichte der BRD: Im ersten Quartal wurden 6,7 Prozent mehr Strom erzeugt als verbraucht. EnBW droht indes mit Investitionsstopp.
Der Ausstieg aus dem Atomausstieg ist schwierig, steht in einem CDU-Strategiepapier. Doch die Spitzen von Union und FDP tun so, als wüssten sie von nichts.
Exchef der Hessengrünen Hubert Kleinert will über Laufzeiten der AKW diskutieren. Grünen-Führung ist genervt. Parteichef Bütikofer: Bitte keine Einmischungen „ehemaliger grüner Granden aus dem Off“. Trittin und Höhn: Kleinert hat keine Ahnung
Die Union präsentiert, wie sie "die Schöpfung bewahren" will, ohne ihre Klientel zu verschrecken: Atomkraftwerke und Autolobby dürfen weitermachen wie zuvor.
Zwölf SPD-Frauen aus Hessen haben sich für einen Kalender ausgezogen. Die Häme ist groß. Die Initiatorin Habermann meint, dass die Leute ironische Anspielungen nicht erkennen können.
Michael Müller (SPD), Staatssekretär im Bundesumweltministerium, setzt auf mehr Effizienz und erneuerbare Energien. Eine Verlängerung der Laufzeit für das AKW Biblis A hält er für nicht vorstellbar. Bleibt es dabei, muss es bald abgeschaltet werden
Die Energiekonzerne wollen den Atomausstieg unterlaufen. Dazu möchten sie Restlaufzeiten so zwischen Kraftwerken verschieben, dass bis 2010 kein AKW abgeschaltet werden muss. Das Bundesumweltministerium hält das nicht für rechtens